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Jüdisches Filmfestival, BDS, Sport

Festivalleiterin Nicola Galliner und der Antisemitismusbeauftrage Felix Klein Foto: Uwe Steinert

Jüdisches Filmfestival
Das Jüdische Filmfestival Berlin-Brandenburg (JFBB) beendet seine Zusammenarbeit mit dem New Israel Fund (NIF). Eigentlich sollte die amerikanische NGO offizieller Kooperationspartner des im September stattfindenden Events werden. Doch die Tatsache, dass der NIF Organisationen unterstützt, die zu Israel ein eher problematisches Verhältnis haben, sorgte bei den Organisatoren für ein Umdenken. Offensichtlich wurde die Entscheidung unter dem Eindruck der Debatten um die Boykottbewegung BDS und das Jüdische Museum Berlin getroffen, vermutet NIF-Deutschland-Chef Ofer Waldman.

Welfenschatz
Neue Runde im Streit um NS-Raubkunst. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) zieht vor den Obersten Gerichtshof der USA. So will man dem gerichtlichen Druck auf Herausgabe des Welfenschatzes begegnen. Nach Auffassung der SPK falle die Entscheidung dazu nicht in die Zuständigkeit amerikanischer Gerichte. Geklagt hatten die Erben von drei jüdischen Kunsthändlern, die die wertvollen Artefakte aus dem 11. bis 15. Jahrhundert Ende der 20er-Jahre vom Welfenhaus erworben, aber teilweise nicht ganz freiwillig wieder veräußert hatten. So mussten sie 1935 vieles davon zwangsweise an den preußischen Staat verkaufen; Göring selbst hatte interveniert. Heute ist der Welfenschatz im Berliner Kunstgewerbemuseum zu sehen, von wo ihn die Kläger seit 2008 zurückfordern. Die SPK »war und ist nach mehrjähriger gründlicher Forschung zu den Umständen des Verkaufes des Welfenschatzes im Jahr 1935 überzeugt, dass es sich nicht um einen NS-verfolgungsbedingten Zwangsverkauf handelt«, hieß es seinerzeit. Die Erben sahen das anders und klagten. Der District Court in Washington erkannte die Zuständigkeit für eine Klage gegen die SPK an. Ihre Berufung dagegen scheiterte, weshalb nun die höchste juristische Instanz der USA angerufen wurde.

Pan American Maccabi Games
Einen Monat vor Beginn der 14. Pan American Maccabi Games in Mexiko Stadt wurde bekannt gegeben, wer den Zuschlag für die nächsten Spiele im Jahr 2023 erhält. Die Wahl fiel auf Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires. Peru, das gleichfalls Ambitionen hatte, schied aus. Der alle vier Jahre auf dem amerikanischen Kontinent ausgetragene Sportwettbewerb wird von der Maccabi World Union organisiert und richtet sich an jüdische Athleten weltweit. 15 amerikanische Nationen sowie Sportler aus Australien, Ungarn sowie Israel und Großbritannien werden in Mexiko Stadt an den Start gehen.

Sicherheit für Malmös Juden
Sicherheit kostet viel Geld. Vor allem, wenn die Gemeinde mit wenigen hundert Mitgliedern recht überschaubar ist, können die Kosten schnell erdrückend sein. Deshalb haben zwei schwedische Philanthropen, Lennart Blecher, der selbst Jude ist, sowie Dan Olfson, nun der jüdischen Gemeinde in der Stadt Malmö rund 3,5 Millionen Euro gespendet, damit sie ihre Einrichtungen in der südschwedischen Stadt, deren Bevölkerung zu rund einem Drittel aus Muslimen besteht, besser schützen kann. Man wolle den Juden Malmös »Hoffnung geben, dass trotz der Tatsache, dass die Politiker nichts unternehmen, es dennoch Leute gibt, die an ihrer Seite stehen«, so einer der beiden gegenüber der Tageszeitung »Dagens Nyheter Sunday«. Die Aktion sorgte für Schlagzeilen, weil die Stadtverwaltung trotz vieler antisemitischer Vorkommnisse die Gemeinde auf den Kosten für ihre Sicherheit sitzen lässt.

Schuldzuweisung
James Alex Fields, ein 22-jähriger Rassist, der 2017 in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia mit seinem Wagen in eine Gruppe von Demonstranten gerast war, wobei eine Frau getötet und mehrere Personen verletzt wurden, machte vor Gericht seinen jüdischen Großvater mit für die Tat verantwortlich. Aufgewachsen bei seiner querschnittsgelähmten und alleinerziehenden Mutter würde er unter einem schweren Trauma leiden, weil dieser seine Großmutter ermordet und sich daraufhin selbst getötet haben soll.

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza/Westjordanland

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

Klare Mehrheit der Palästinenser zudem gegen Entwaffnung der Hamas

 21.12.2025

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025