Fußball

Jüdischer Weltkongress fordert Rücktritt von Tönnies

Die Schalker Spieler zeigen Rassismus die rote Karte (2015). Foto: dpa

Nach den scharf kritisierten Äußerungen von Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies über Afrikaner fordert der Jüdische Weltkongress (WJC) seinen Rücktritt. »Wer solche Vorurteile hegt und in aller Öffentlichkeit rassistisches Gedankengut verbreitet, der ist für verantwortliche Positionen im Spitzensport nicht geeignet«, zitiert die »Bild«-Zeitung Maram Stern vom WJC. Tönnies solle »schleunigst seinen Hut nehmen und von seinem Amt zurücktreten«.

Stern betonte: »Schockierende Aussagen wie die von Clemens Tönnies zeigen eines sehr deutlich: Rassistische Vorurteile und merkwürdiges Gedankengut sind auch 2019 noch weit verbreitet – bis in gesellschaftliche Kreise, die eigentlich wissen müssten, was mit solchen Aussagen angerichtet werden kann.«

VERANTWORTUNG Oft genug erlebe man, wie schwarze Spieler im Stadion beschimpft und verhöhnt würden, sagte Stern. »Wenn nun ein Verantwortlicher im Fußball öffentlich die Menschen eines ganzen Kontinents herabwürdigt und beleidigt, wird er seiner Vorbildfunktion nicht gerecht.

Vor diesem Hintergrund sind Kampagnen von FIFA, UEFA und DFB gegen den Rassismus im Fußball nur heiße Luft, wenn Leute wie Tönnies mit solchen Aussagen und einem ‚Tut mir leid‘ davonkommen.« Mit einer Entschuldigung sei es hier nicht getan.

Tönnies hatte beim Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner im Zusammenhang mit Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel Medienberichten zufolge gesagt, man solle stattdessen lieber 20 Kraftwerke in Afrika pro Jahr finanzieren. »Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn es dunkel ist, Kinder zu produzieren.« Für diese Äußerungen entschuldigte er sich später.  kna

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Berlin

Verfassungsschutz nimmt neue AfD-Jugend ins Blickfeld

Ist auch die »Generation Deutschland« rechtsextremistisch? Sie rückt bereits in den Fokus des Bundesamts für Verfassungsschutz

 04.12.2025

Berlin

Merz und Wegner nennen Lübcke-Statue geschmacklos

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) äußerte Unmut: Das Schicksal eines von einem Rechtsradikalen ermordeten Politiker zu instrumentalisieren, sei an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten

 04.12.2025

Bayern

Landtag wirbt für Yad Vashem-Außenstelle in München

Ein fraktionsübergreifenden Antrag – ohne Beteiligung der AfD - für eine Außenstelle der israelischen Gedenkstätte im Freistaat liegt vor

 04.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  04.12.2025

Kulturbetrieb

»Wie lange will das politische Deutschland noch zusehen?«

Der Bundestagskulturausschuss hörte Experten zum Thema Antisemitismus an. Uneins war man sich vor allem bei der Frage, wie weit die Kunstfreiheit geht

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Graz

Verharmlosung von NS-Verbrechen: Haft für Deutschen in Österreich

Lange Haftstrafe für einen Publizisten: Was steckt hinter dem Urteil, und wie stufen Extremismusforscher seine bereits eingestellte Zeitschrift ein?

 04.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  04.12.2025