Antisemitismus

»Jude ist wieder zu einem Schimpfwort geworden«

»Mich treibt um, dass wir heute wieder eine Entwicklung haben, die ich mir nie vorstellen konnte«: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Foto: imago/Kirchner-Media

Die NRW-Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat eine zunehmende Judenfeindlichkeit im bevölkerungsreichsten Bundesland beklagt.

»Mich treibt um, dass wir heute wieder eine Entwicklung haben, die ich mir nie vorstellen konnte«, sagte die 67-Jährige der in Essen erscheinenden »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung« (Montag). »Jude ist wieder zu einem Schimpfwort geworden«, sagte die frühere Bundesjustizministerin.

schüler Leutheusser-Schnarrenberger plädierte für Initiativen, um die junge Generation für das Thema zu sensibilisieren: »Wir müssen allen Schülern möglichst früh erklären, was das Judentum ist und was Antisemitismus bedeutet.« Jeder Schüler solle zudem während seiner Schulzeit die Erinnerungsstätte eines Konzentrations- oder Vernichtungslagers besucht haben, forderte sie.

Die Landesregierung hatte Leutheusser-Schnarrenberger im November als erste nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte eingesetzt.  epd

Brüssel

»Gegen EU-Grundwerte«: Kommission verurteilt Festival

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission hat den Boykott der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani in die Nähe von Antisemitismus gerückt und scharf verurteilt

von Michael Thaidigsmann  12.09.2025

Belgien

»Ruf unseres Landes beschmutzt«: Premier rügt Gent-Festival

Premier Bart de Wever kritisiert die Leiter eines belgischen Festivals dafür, die Münchner Philharmoniker und ihren Dirigent Lahav Shani ausgeladen zu haben

 12.09.2025

Berlin

Humboldt-Universität will gegen Antisemitismus vorgehen

Präsidentin Julia von Blumenthal sieht ihre Hochschule für künftige Auseinandersetzungen rund um den Nahost-Konflikt gut vorbereitet

von Lukas Philippi  12.09.2025

Gaza

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  12.09.2025

Nachkriegsjustiz

Verhandlung über Massenmord: Vor 80 Jahren begann der Belsen-Prozess

Fünf Monate nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen erhob ein britisches Militärgericht in Lüneburg Anklage gegen die Täter. In einer Turnhalle begann damit vor 80 Jahren der erste große NS-Kriegsverbrecherprozess in Deutschland

von Karen Miether  12.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat nennt Ausladung Shanis »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Urteil

Bundesgerichtshof bestätigt Geldstrafen gegen Höcke

Das Landgericht Halle habe in nicht zu beanstandender Weise festgestellt, dass der AfD-Politiker die verbotene SA-Parole »Alles für Deutschland« und »Alles für« gerufen hat

 11.09.2025