Annegret Kramp‐Karrenbauer

»Israels Sicherheit ist Teil unserer Staatsräson«

CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer Foto: dpa

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat in Israel für die Gründung eines Palästinenserstaates neben Israel geworben. »An der verhandelten Zwei-Staaten-Lösung halte auch ich als Vorsitzende der CDU fest«, sagte Kramp-Karrenbauer am Dienstag vor Journalisten in Jerusalem.

Die 56-Jährige hatte zuvor Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Reuven Rivlin getroffen. Dieser dankte Kramp-Karrenbauer für ihre klare Haltung im Kampf gegen Judenhass. Die CDU-Vorsitzende bezeichnete Antisemitismus demnach als »Angriff auf die Demokratie«.

Rivlin sagte mit Blick auf die Drohungen des Iran, es sei unerlässlich, Teheran davon abzuhalten, Atomwaffen zu erlangen. Kramp-Karrenbauer wiederum betonte, dass Israel und Deutschland dies beide verhindern wollten – obgleich sie dabei unterschiedliche Ansätze hätten.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Bei den Treffen mit Rivlin war es auch um die Beziehung zu den Palästinensern gegangen. Dass sie während ihres Aufenthalts keine palästinensischen Vertreter zu Gesprächen getroffen hat, erklärte Kramp-Karrenbauer mit Zeitmangel und dem Schwerpunkt der Reise. »Es war meine Entscheidung, bei dieser Reise das knappe Zeitfenster zu nutzen, um sich zuerst einmal mit anderen Fragen in Israel vertraut zu machen«, sagte sie. Bei ihrer nächsten Reise nach Israel solle es dann auch um die deutsch-palästinensischen Beziehungen gehen.

YAD VASHEM Kramp-Karrenbauer war seit Sonntagabend im Land und wird am Dienstagnachmittag wieder zurückfliegen. Sie hatte unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht und auf einer Sicherheitskonferenz bei Tel Aviv gesprochen.

In der Vergangenheit hatten deutsche Politiker bei einem Besuch nach Israel üblicherweise auch palästinensische Vertreter getroffen. Deutschland hält an der Zwei-Staaten-Lösung für den Konflikt zwischen Israel und Palästinensern fest. Dabei soll ein unabhängiger Staat Palästina neben Israel entstehen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Dem israelischen Fernsehen sagte die Politikerin vor ihrem Besuch: »Wir haben immer gesagt, wir haben aus unserer historischen Verpflichtung heraus wirklich die Aufgabe, für die Sicherheit Israels einzutreten, es ist Teil unserer Staatsräson, und das gilt für mich genauso als neue Vorsitzende der CDU Deutschlands, das ist der Kurs, den wir auch in Zukunft halten werden.«

IRAN Am Montag hatte Kramp-Karrenbauer das internationale Atomabkommen mit dem Iran verteidigt. Sie sei der Auffassung, »dass wir bisher leider noch keinen intelligenteren Mechanismus für die Verhinderung des iranischen Atomprogramms gefunden haben als das Atomabkommen«, sagte Kramp-Karrenbauer bei einer Sicherheitskonferenz in Herzliya.

»Und solange das so ist, sollten wir es nicht leichtfertig aufgeben. Gleichzeitig teile ich ausdrücklich die Sicherheitsbedenken Israels in Bezug auf die nicht hinnehmbare aggressive Ausdehnung des regionalen Einflusses des Iran«, so Kramp‐Karrenbauer.

Israel war Kramp-Karrenbauers erste Reise ins außereuropäische Ausland als CDU-Vorsitzende. Zudem war es der erste Aufenthalt in Israel für die Katholikin überhaupt, wie sie selbst sagte.

Nach ihrem Besuch in Israel plädierte die CDU-Politikerin im Gespräch mit der BILD-Zeitung für verpflichtende Besuche von Schülern in Holocaust-Gedenkstätten. »Ich bin davon überzeugt, dass der Besuch einer Gedenkstätte auf jedem Lehrplan stehen und sich jeder zumindest einmal in seinem Leben damit auseinandersetzen muss«, so Kramp-Karrenbauer.  dpa/ja

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025