Nils Kottmann

Israels Existenzrecht ist keine Provokation, sondern Staatsräson, Frau Özoğuz

Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz Foto: picture alliance / dts-Agentur

Mehr als 300 Raketen und Drohnen wurden vom Iran und dessen Handlangern in der Nacht vom 13. April auf Zivilisten in Israel abgefeuert. Es war das erste Mal in dem seit Jahrzehnten währenden Schattenkrieg, dass das Mullah-Regime direkt israelisches Territorium angegriffen hat. Zwei israelische Mädchen wurden dabei schwer verletzt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Während die iranischen Raketen noch durch die Luft flogen, gab die Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz (SPD) bereits Israel die Schuld an dem Angriff auf seine Bürger. »Warum musste diese Situation noch provoziert werden? Bombardierung der iran. Botschaft hat Nahost weiter gefährdet«, schrieb sie um kurz nach Mitternacht auf X. Nach heftiger Kritik löschte sie wenig später den Post.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

In einem Interview hat sich die Bundestagsvizepräsidentin nun verteidigt und dabei einen entscheidenden Denkfehler offenbart. »Ich habe nicht geschrieben, dass Israel selbst schuld ist«, sagte Özoğuz dem Fernsehsender »Welt«. »Ich habe geschrieben, ob das denn sein müsse, dieser Angriff in Damaskus auf das Botschaftsgelände. Und ich bin gegen Gewalt, und ich bin gegen diese Gewaltspirale und würde mir sehr wünschen, dass wir da alle rauskommen.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Hintergrund: Rund zwei Wochen vor dem iranischen Raketen-Hagel hatte Israel einen Luftangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus (Syrien) geflogen. 16 Menschen wurden getötet, darunter sieben hochrangige Mitglieder der Revolutionsgarden – den Paladinen des Mullah-Regimes, die Terroranschläge auf der ganzen Welt gegen jüdische und israelische Ziele verüben.

Für Özoğuz war der Angriff dennoch nicht gerechtfertigt. »Tatsächlich geht es nicht, dass man Botschaftsgelände angreift – das sollte eine Selbstverständlichkeit sein –, obwohl uns allen klar ist, welche Gewalt auch vom Iran immer wieder ausgeht. Ich wünsche mir ein Ende dieser Gewalt«, sagt sie zu »Welt«.

Tatsächlich verteidigt sich Israel gegen ein Regime, das den einzigen jüdischen Staat auf der Welt bis spätestens 2040 vernichten will. Auf dem Palästina-Platz in Teheran haben die Mullahs extra einen Countdown aufgestellt, der die Tage bis zur angeblichen Auslöschung des »zionistischen Krebsgeschwürs« zählt, wie Irans Oberhaupt, Ayatollah Ali Chamenei, Israel nennt.

Chameneis eliminatorischer Judenhass zeigt, wie wenig das Narrativ von der »Gewaltspirale« taugt, um den Konflikt zwischen der Islamischen Republik und Israel zu verstehen. Einem Feind, der vernichten will, sollte man nicht die andere Wange hinhalten, sondern die Stirn bieten. Alles andere wäre Selbstmord.

kottmann@juedische-allgemeine.de

Jubiläum

Stimme der Demokratie

Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet. Heute hat das Gremium vielfältige Aufgaben und ist unverzichtbarer Teil dieses Landes

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025

Köln

Antisemitische Ausschreitungen bei Kreisliga-Spiel

Spieler des Vereins Makkabi wurden offenbar beschimpft, bespuckt und körperlich attackiert

 17.09.2025

Antisemitismus

Berliner Treitschkestraße wird am 1. Oktober umbenannt

Der Straßenname erinnert künftig an die im KZ Theresienstadt gestorbene ehemalige Direktorin des früheren jüdischen Blindenheims von Steglitz, Betty Katz (1872-1944)

 17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Ahmetovic: Berlin muss Weg für Israel-Sanktionen freimachen

Der SPD-Politiker fordert, dass die schwarz-rote Koalition ihre »Blockadehaltung« beendet und die Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für konkrete Maßnahmen gegen den jüdischen Staat unterstützt

 17.09.2025