Anti-Terror-Krieg

Israel: Islamischer Dschihad für Rakete auf Krankenhaus verantwortlich

Auch in Beirut kam es nach der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza zu Protesten - in diesem Fall vor der US-Botschaft. Foto: picture alliance/dpa

Bei der Explosion einer Rakete auf einem Krankenhaus in Gaza sollen bisher unbestätigten Angaben zufolge Hunderte Menschen getötet worden sein. Die sogenannte »Gesundheitsbehörde« der dort herrschenden Terrororganisation, deren Mitglieder erst vor wenigen Tagen mehr als 1400 Israelis ermordete, machte die israelischen Streitkräfte (IDF) für den Angriff verantwortlich. Israel wies den Vorwurf entschieden zurück.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ein IDF-Sprecher erklärte, eine in Richtung Israel abgefeuerte Rakete der Terrorgruppe Islamischer Dschihad sei in das Krankenhaus in Gaza eingeschlagen, wie Geheimdienstinformationen bestätigten, die auch durch das Abhören von Telefonaten zwischen Hamas-Terroristen gesammelt worden seien. Dies sei das tragische Ergebnis, zu dem es komme, wenn Raketen von Wohngebieten aus abgefeuert würden.

Nach Angaben der Streitkräfte ist dies nicht das erste Mal. Bei Tausenden nach Israel abgeschossenen Raketen seien bereits viele innerhalb von Gaza gelandet und hätten Menschen getötet.

Ein von den IDF veröffentlichtes Video zeigt eine Rakete, die als glühender, kleiner Punkt erkennbar ist und kurz nach ihrem Aufstieg in den dunklen Himmel auf ein Gebäude fällt, woraufhin eine riesige Explosion entsteht. Bei dieser Rakete soll es sich um das Geschoss handeln, das Israelis ermorden sollte, aber auf das Al Ahli-Krankenhaus in Gaza fiel.

Weiterreise abgesagt

Der tödliche Zwischenfall hat auch die Reisepläne von US-Präsident Joe Biden verändert. Er wird heute in Israel erwartet, einen Tag nach dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Bidens ursprünglich geplante Weiterreise nach Jordanien wurde abgesagt.

In Amman hatte der amerikanische Präsident König Abdullah II., Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi und den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas treffen wollen. Aufgrund des tödlichen Vorfalls in dem Krankenhaus in Gaza strich Jordanien den Besuch.

Einer der ursprünglichen Gesprächspartner Bidens, Mahmud Abbas, unterstützt den Terror gegen Israel. Seine Autonomiebehörde bezahlt Terror-Gehälter an Terroristen, die Israelis ermorden, wie er offen zugibt. Ausgerechnet er brach seinen Besuch in Amman nach der Krankenhaus-Explosion ab.

»Empört und zutiefst betrübt«

Aufgrund des Vorfalls in Gaza ließ Biden erklären, er sei »empört und zutiefst betrübt« über den schrecklichen Verlust von Menschenleben, der durch die Explosion der Rakete verursacht worden sei. Es hieß, er habe sein Team angewiesen, Informationen über die Explosion zu sammeln, die in diversen arabischen Staaten für Proteste gegen Israel sorgte.

Bereits vor der Explosion und vor Bidens Reise hatte ein Regierungssprecher in Washington D.C. angekündigt, der Präsident wolle Solidarität mit Israel zeigen, aber auch »harte Fragen stellen« - in Zusammenhang mit Israels Vorgehen im andauernden Krieg gegen den Terror. Dieser begann nach der Attacke der Hamas vor elf Tagen, bei dem 1400 Israelis ermordet und mindestens 199 als Geiseln genommen wurden. Israel will die Hamas ein für allemal zerstören.

Biden plant Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Isaac Herzog. Verhindern will er eine Ausweitung des Konfliktes. Derweil flogen weiterhin Raketen palästinensischer Terrororganisationen aus Gaza nach Israel.

Verheerende Zerstörungen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich betroffen geäußert über die verheerenden Zerstörungen. »Ich bin entsetzt über die Bilder, die uns von der Explosion in einem Krankenhaus in Gaza erreichen«, schrieb er am Mittwoch auf der Internet-Plattform X, früher Twitter. »Unschuldige wurden verletzt und getötet. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer.« Der Kanzler schloss die Forderung an: »Es ist wichtig, dass dieser Vorfall sehr genau aufgeklärt wird.« (mit dpa)

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025

Riad/Istanbul

Scheinbar doch kein Treffen zwischen Witkoff und Hamas-Führer

Es geht um die Umsetzung der nächsten Schritte des Trump-Plans. Den zentralen Punkt der Entwaffnung der Hamas lehnt die Terrororganisation ab

 19.11.2025 Aktualisiert