Debatte

Islamforscherin: Ampel gehorcht islamischen Lobbygruppen

Susanne Schröter, Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Foto: imago

Debatte

Islamforscherin: Ampel gehorcht islamischen Lobbygruppen

Susanne Schröter: »Es geht allein um islamistische Dominanz«

 13.01.2022 19:03 Uhr

Die Islamforscherin Susanne Schröter sieht die angekündigte Integrationspolitik der Ampel-Koalition auf einem Irrweg. Statt des Prinzips »Fördern und Fordern« erkläre die neue Regierung den Verzicht auf das Einfordern integrativer Leistungen von Migranten, schreibt Schröter in einem Beitrag für die »Neue Zürcher Zeitung« (Donnerstag). »Das Gelingen der Integration wird jetzt ausschließlich als Aufgabe der Mehrheitsgesellschaft verstanden.«

Das schärfste Instrument dieses »Plans für eine verordnete gesellschaftliche Umgestaltung« seien Antidiskriminierungsrichtlinien gegen »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit«, die sich an Forderungen von Lobbyorganisationen ausrichteten.

»Zahlreiche muslimische NGO und ihre Unterstützer haben es verstanden, die Selbstanklage bürgerlicher Kreise, die sich schon deshalb für rassistisch halten, weil sie weiß und nichtmuslimisch sind, optimal für sich zu nutzen«, so die Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Frankfurter Goethe-Universität.

Als besonders schädliche Entwicklung für die Integration, die vom linken Zeitgeist aber tabuisiert werde, sieht Schröter die Ausbreitung eines aggressiven, intoleranten Islam unter muslimischen Schülern. »Es geht hier nicht um religiöse Rechte oder gar die grundgesetzlich verbürgte Freiheit des religiösen Bekenntnisses, sondern allein um islamistische Dominanz«, schreibt Schröter.

Die Leidtragenden seien religiöse Minderheiten, insbesondere jüdische Schüler, »aber auch liberal eingestellte Muslime, die einem andauernden religiösen Mobbing ausgesetzt sind«.

Gerade für Kinder und Jugendliche aus prekären Milieus könne Schule ein Raum sein, in dem sie die engen Grenzen der Herkunftsfamilie überschreiten und Kenntnisse erlangen, »die in ihren Milieus als häretisches Wissen geächtet, aber in unserer Gesellschaft der Schlüssel für erfolgreiche berufliche Laufbahnen sind«. Nur dann hätten sie tatsächliche Teilhabechancen.

Das alles funktioniere aber nur, wenn sie sich in der Schule frei entfalten könnten, ohne Angst vor dem langen Arm von Moscheen und Elternhäusern in Gestalt islamistischer Tugendwächter haben zu müssen. kna

Jubiläum

Stimme der Demokratie

Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet. Heute hat das Gremium vielfältige Aufgaben und ist unverzichtbarer Teil dieses Landes

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025

Köln

Antisemitische Ausschreitungen bei Kreisliga-Spiel

Spieler des Vereins Makkabi wurden offenbar beschimpft, bespuckt und körperlich attackiert

 17.09.2025

Antisemitismus

Berliner Treitschkestraße wird am 1. Oktober umbenannt

Der Straßenname erinnert künftig an die im KZ Theresienstadt gestorbene ehemalige Direktorin des früheren jüdischen Blindenheims von Steglitz, Betty Katz (1872-1944)

 17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Ahmetovic: Berlin muss Weg für Israel-Sanktionen freimachen

Der SPD-Politiker fordert, dass die schwarz-rote Koalition ihre »Blockadehaltung« beendet und die Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für konkrete Maßnahmen gegen den jüdischen Staat unterstützt

 17.09.2025