Nahost

Iran fahndet nach Anschlag auf Atomanlage nach einem Flüchtigen

Die Urananreicherungsanlage in Natans (2005) Foto: dpa

Der iranische Geheimdienst soll im Zusammenhang mit einem Sabotageakt in der Atomanlage Natans vor einer Woche einen der Drahtzieher identifiziert haben. Der 43-jährige Resa K. habe aber schon vor der Tat das Land verlassen, teilte der Geheimdienst laut Staatsmedien in einer Presseerklärung mit.

Die Suche nach dem Mann läuft den Berichten zufolge bereits. Es wurden keine weiteren Details bekanntgegeben, auch nicht, wie der Mann in die wichtigste Atomanlage des Landes kommen konnte.

Die Führung in Teheran macht für den Angriff vom 11. April Israel verantwortlich und spricht von einem »Terrorakt«. Zugleich wirft sie Israel vor, die Atomgespräche in Wien sabotieren zu wollen. Israel kommentierte den Vorgang nicht. Die Mullahs bedrohen den jüdischen Staat immer wieder und kündigen die Auslöschung Israels sowie die »Befreiung Jerusalems von den Zionisten« an.

In Natans werden neue iranische Zentrifugen zur Urananreicherung hergestellt. Seit Freitag kann das Uran laut Atomchef Ali Akbar Salehi bis auf 60 Prozent angereichert werden. Kritiker sagen, dass es für einen solch hohen Grad der Anreicherung keinen nichtmilitärischen Grund, sondern allein militärische Gründe gibt.

Die Mullahs bedrohen den jüdischen Staat immer wieder und kündigen die Auslöschung Israels sowie die »Befreiung Jerusalems von den Zionisten« an.

Sie warnen, dass der Iran damit einen weiteren Schritt hin zu einer Atomwaffe gemacht hat. Die Anlage war mehrfach Ort von Vorfällen oder Anschlägen, die Israel zugeschrieben wurden, das eine atomare Bewaffnung des Irans verhindern will.

Bei den Wiener Atomgesprächen geht es um die Rückkehr der USA und des Irans zu den Vereinbarungen von 2015. Mit einer höheren Urananreicherung will der Iran Kommentatoren zufolge seine Verhandlungsposition stärken. Ziel ist es, vor der Parlamentswahl im Juni eine Aufhebung der US-Sanktionen zu erreichen.

Unterdessen gab die iranische Atomenergiebehörde AEOI bekannt, dass bei dem Erdbeben in der südiranischen Hafenstadt Buschehr das Atomkraftwerk nicht beschädigt wurde. Das AKW Buschehr sei so gebaut, dass es auch starken Beben widerstehen könne, so die AEOI laut Nachrichtenagentur Isna. 

Die beiden Hafenstädte Buschehr und Gonaweh waren am Sonntag von einem Beben der Stärke 5,9 erschüttert worden. Nach Angaben der Rettungskräfte vor Ort gab es zunächst fünf Verletzte. Das Ausmaß der Schäden werde noch untersucht. Wegen des AKW sind Beben in Buschehr und Umgebung besonders gefährlich. dpa/ja

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025

Rechtsextremismus

Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress 

Wer steckt hinter dem mysteriösen Auftritt des Mannes, der mit einer Rede im Hitler-Stil den Gründungskongress der AfD-Jugend aufmischte? Ihm droht der Parteiausschluss

von Jörg Ratzsch  01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

München

Hugendubel streicht antisemitisches Kinderbuch aus Sortiment

»Sofort nach Kenntnisnahme über dessen Existenz« sei das Malbuch entfernt worden, heißt es aus dem Unternehmen

 01.12.2025

Berlin

Karoline Preisler bei Marsch gegen Antisemitismus

»Es ist ganz besonderer Marsch, weil Männer Frauen und Kinder, Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus zusammengekommen sind«, sagt die Juristin und Politikerin

 01.12.2025

Potsdam

Anne Frank mit Kufiya: Jüdische Gemeinde fordert Ausstellungs-Stopp

Eine Ausstellung im Museum Fluxus+ will Ähnlichkeiten zwischen Palästinensern und Israelis aufzeigen. Doch die Darstellung zieht Kritik aus der Jüdischen Gemeinde und von Brandenburgs Antisemitismusbeauftragten auf sich

 01.12.2025

Interview

»Nach dem Waffenembargo gibt es einiges zu kitten«

CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter über den Antrittsbesuch des Bundeskanzlers in Israel, Siedlergewalt im Westjordanland und die Kooperation mit dem Mossad

von Joshua Schultheis  01.12.2025

Hamburg

So reagiert die Politik auf den Rücktritt Stefan Hensels

Wegen der vorzeitigen Amtsaufgabe des Antisemitismusbeauftragten macht die CDU dem rot-grünen Senat schwere Vorwürfe. Der Erste Bürgermeister lobt dagegen die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Beauftragten

von Joshua Schultheis  01.12.2025