Nahost

Iran droht mit Austritt aus Atomwaffensperrvertrag

In dieser iranischen Anlage in der Provinz Semnan werden auch Raketen hergestellt. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Im Falle der Wiedereinführung scharfer UN-Sanktionen sieht Irans Regierung den Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag als eine mögliche Reaktion. Dies habe Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi bei einem Treffen mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Freitag in Genf zur Sprache gebracht, berichtete die Nachrichtenagentur ISNA. Sie berief sich dabei auf den Sprecher der Kommission für nationale Sicherheit des iranischen Parlaments, Ebrahim Resai.

Bei dem Treffen ging es um einen Meinungsaustausch mit den Europäern, betonte Resai. »Wir haben in Genf nicht verhandelt, da es keinen Text gab, über den wir tatsächlich hätten verhandeln können«, zitierte ihn ISNA. »Unser Ziel war es, zunächst den Rahmen für die Gespräche festzulegen. Wir sind noch weit von eigentlichen Verhandlungen entfernt.«

Der Westen und Israel hatten der Islamischen Republik in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, nach Atomwaffen zu streben. Der Wiener Atompakt sollte das Nuklearprogramm folglich einschränken und im Gegenzug Sanktionen lockern, wurde vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2018 jedoch einseitig aufgekündigt. Israel hatte das Abkommen ebenfalls strikt abgelehnt.

Lesen Sie auch

Erleichterte Aktivierung

Angesichts der militärischen Spannungen mit Israel wird die Nuklearfrage im Iran zunehmend offen diskutiert. Während einige Politiker Atomwaffen zur Abschreckung fordern, weist die Regierung solche Überlegungen entschieden zurück und beruft sich auf das religiöse Verbot von Massenvernichtungswaffen durch Ajatollah Ali Chamenei. Das Atomprogramm werde rein zivil genutzt.

Erst vor wenigen Tagen hatte Teheran Pläne bekanntgegeben, Tausende zusätzliche Zentrifugen zur Urananreicherung in seinen Atomanlagen zu installieren und bereits vorhandene in Betrieb zu nehmen. Damit reagierte die Regierung auf eine Resolution der Internationalen Atomenergieorganisation, die dem Iran mangelnde Kooperation und Transparenz vorwarf.

Die Wiedereinführung alter UN-Sanktionen, auch bekannt als Snapback-Mechanismus, erlaubt es, Sanktionen automatisch wieder in Kraft zu setzen, wenn der Iran gegen das Atomabkommen verstößt. Dabei müssen die Vorwürfe nicht von allen Unterzeichnerstaaten einstimmig akzeptiert werden, was die Aktivierung erleichtert. dpa

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025

Meinung

Heute Juden, morgen Christen

»Judenhass führt konsequent zum Mord. Dafür darf es kein Alibi geben«, schreibt Rafael Seligmann

von Rafael Seligmann  19.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Sydney/Canberra

Nach Terroranschlag von Bondi Beach: Australien plant nationalen Trauertag

Die Regierung kündigt zudem umfassende Maßnahmen an. Dazu gehört eine landesweite Rückkaufaktion für Schusswaffen

 19.12.2025

New York

Antisemitische Äußerungen: Mitglied von Mamdanis Team tritt zurück

Die Tiraden von Catherine Almonte Da Costa sorgen für Entsetzen

 19.12.2025

Belgien

IS droht mit Anschlägen auf Synagogen und Kirchen

Die Hintergründe

 18.12.2025