Interview

»Ideologische Zwangsjacke«

Foto: privat

Interview

»Ideologische Zwangsjacke«

Gerald Steinberg über Terror-Finanzierung, Menschenrechte als Waffe und Beamte der Vereinten Nationen

von Imanuel Marcus  16.11.2023 19:57 Uhr

Herr Steinberg, seit Jahren beschäftigen Sie sich mit der Frage, wie Menschenrechte im Nahostkonflikt als Waffe eingesetzt werden. Was genau ist darunter zu verstehen?
Eine einflussreiche Industrie hat die Menschenrechte aktiv zur Waffe des Hasses gemacht, angeführt von den Vertretern von Human Rights Watch, Amnesty International und Dutzenden kleineren Gruppen, die hauptsächlich von europäischen Regierungen finanziert werden. Sie sind eng mit UN-Beamten verbunden, die in der Regel von der »Organisation für Islamische Zusammenarbeit« ausgewählt werden. Der treibende Faktor hinter diesen Prozessen ist die dominierende Rolle der linken politischen Ideologie im Menschenrechtsnetzwerk, die die Welt in westliche Aggressoren oder »koloniale Imperialisten«, zu denen stets Israel gehört, und in nichtwestliche »Opfer« unterteilt, bei denen die Palästinenser immer im Mittelpunkt stehen. In dieser ideologischen Zwangsjacke können die »Opfer« niemals Menschenrechtsverletzungen oder Kriegsverbrechen begehen.

Vor dem 7. Oktober haben Sie europäische Regierungen aufgefordert, die Finanzierung von Pro-Terror-NGOs zu unterlassen. Ist das Interesse bei den Verantwortlichen nun größer geworden?
Vor den Massakern weigerten sich die meisten europäischen Regierungsbeamten, sich die detaillierten Beweise anzusehen, die zeigten, dass mindestens 13 palästinensische NGOs Teil des Terrornetzwerks der PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) waren und andere mit der PLO und in einigen Fällen sogar mit der Hamas in Verbindung standen. Die Vertreter der Organisationen waren ihre Freunde und politischen Partner. Zuzugeben, dass sie 20 Jahre lang Terroristen finanziert haben, wäre sehr peinlich gewesen. In Deutschland wurden das Außen- und das Entwicklungsministerium, die beide diese Politik verfolgt hatten und stets so taten, als gäbe es keine Beweise, damit vom Innenministerium, das diese Verbindungen ernst nahm, konfrontiert. In den letzten Wochen gab es einige positive Veränderungen – wie diese genau einzuschätzen sind, ist jedoch noch unklar.

Deutschland war einer der größten Geldgeber von Organisationen, die den Terror unterstützen. Besteht auch ein Zusammenhang zum 7. Oktober?
Alle Gelder für »humanitäre Hilfe«, die nach Gaza geflossen sind, wurden wahrscheinlich zur Finanzierung des Massakers vom 7. Oktober verwendet. Deutschland ist einer der größten Geldgeber der UNRWA und anderer UN-Organisationen, die jährlich über eine Milliarde Dollar für die Palästinenser bereitstellen. Darüber hinaus wurden EU-Mittel von der Hamas für den Bau der kilometerlangen Terrortunnel unter dem Gazastreifen, für die 30.000 tödlichen Raketen und für die schätzungsweise 3000 brutalen Hamas-Terroristen verwendet, die die Gräueltaten vom 7. Oktober verübten.

Mit dem Professor für Politikwissenschaften an der Bar-Ilan-Universität und Gründer der Organisation NGO Monitor sprach Imanuel Marcus.

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukkah-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025

Terror

Polizei: 9 Tote bei Angriff in Sydney

Was bislang bekannt ist - und was nicht

 14.12.2025

Australien

»Überall war Blut«: Mindestens elf Tote nach Terroranschlag auf jüdische Feier am Strand von Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Australien

Judenfeindlicher Terroranschlag in Sydney: Zwei Personen in Polizeigewahrsam

Die Polizei ruft nach dem Angriff in Sydney dazu auf, das Gebiet des Angriffs weiter zu meiden. Der Einsatz dauere an

 14.12.2025

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

 14.12.2025

Terror

Medienberichte: Terroranschlag in Australien bei Chanukka-Feier

Die Polizei warnt vor einem »sich entwickelnden Vorfall« am Bondi Beach. Ersten Berichten zufolge soll das Ziel ein Chanukka-Fest gewesen sein. Australische Medien berichten von mehreren Opfern

von Denise Sternberg  14.12.2025 Aktualisiert

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025