Justiz

»Ich wurde geschlagen, ich wurde getreten, ich wurde bespuckt«

Vor der Fortsetzung des Prozesses: Angeklagte Irmgard F. (14. Juni 2022) Foto: picture alliance/dpa/dpa-pool

Eine Überlebende des Konzentrationslagers Stutthof hat am Dienstag im Itzehoer Prozess gegen eine ehemalige KZ-Sekretärin von ihren erschütternden Erfahrungen berichtet.

»Ich wurde geschlagen, ich wurde getreten, ich wurde bespuckt«, sagte die im australischen Melbourne lebende Halina Strnad über eine Videoverbindung. Es sei ihr als jungem Mädchen die Nase gebrochen worden. Für den Wurf eines Zettels mit einer Nachricht ins Männerlager von Stutthof sei sie ausgepeitscht worden, sagte die 95-Jährige, die im September 1944 von Auschwitz in das Lager bei Danzig gebracht worden war.

Angeklagt in dem Prozess ist die 97 Jahre alte Irmgard F. Sie soll von Juni 1943 bis April 1945 als Zivilangestellte in der Kommandantur des deutschen Konzentrationslagers gearbeitet haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, durch ihre Schreibarbeit Beihilfe zum systematischen Mord an über 11.000 Gefangenen geleistet zu haben. Sie hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht vor Gericht geäußert.

Anfang 1945 seien fast alle gefangenen Frauen in ihrer Baracke an Typhus erkrankt, auch sie selbst, erklärte Strnad. Ihre Mutter sei in ihren Armen gestorben. Die vielen Toten seien in einer Grube verbrannt worden, wie sie von Mitgefangenen erfahren habe.

Im Lager habe es ständig danach gestunken. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie es möglich war, nicht zu wissen, was passierte, da es diesen permanenten Gestank nach verbrannten Leichen gab«, sagte Strnad nach den Worten einer Übersetzerin.

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025