Geiseldiplomatie

Hoffnung auf baldigen Geiseldeal wächst

Familienangehörige von Geiseln bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv Foto: copyright (c) Flash90 2023

Könnten schon bald einige der Geiseln im Gazastreifen freikommen? Einem Bericht der »Washington Post« zufolge stehen die Grundzüge eines Abkommens zur Freilassung von am 7. Oktober durch die Terrororganisation Hamas entführten Frauen und Kindern. Die Zeitung beruft sich auf einen namentlich nicht genannten israelischen Offiziellen.

Demnach könnte die Vereinbarung in den nächsten Tagen verkündet werden, aktuell würden die letzten Details geklärt. Die vorläufige Vereinbarung sehe vor, dass israelische Frauen und Kinder in Gruppen freigelassen werden. Im Gegenzug sollen palästinensische Frauen und Jugendliche, die in israelischen Gefängnissen inhaftiert sind, freikommen. Außerdem sei ein Waffenstillstand von fünf Tagen geplant, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen.

Während Israel dem Bericht zufolge die sofortige Freilassung aller Frauen und Kinder fordert (ihre Zahl wird auf rund 100 geschätzt), habe die Hamas angedeutet, dass sie bereit sei, 70 Frauen und Kinder freizulassen. Das habe der Hamas-Funktionär Abu Ubaida in einer Audioaufnahme gesagt, welche auf »Telegram« gepostet worden sei, berichtete die Nachrichtenagentur »Reuters«.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Zahl der palästinensischen Frauen und Jugendlichen, die im Gegenzug freikommen könnten, sei unklar, schrieb der Washington Post-Kolumnist David Ignatius. Das Weiße Haus teilte unterdessen mit, dass US-Präsident Joe Biden am Sonntag mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani, telefoniert habe. »Die beiden Staatsoberhäupter waren sich einig, dass alle Geiseln ohne weitere Verzögerung freigelassen werden müssen«, hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses.

Die Verhandlungen Israels mit der Hamas laufen offenbar via Katar. Dort hat auch die politische Führung der Terrororganisation ihren Sitz. Israels Auslandsgeheimdienst Mossad ist offenbar in die Ausarbeitung des Abkommens ebenso involviert wie der US-Geheimdienst CIA und die Regierung Ägyptens.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Insgesamt mehr als 240 Menschen wurden von der Hamas und anderen Terrorgruppen entführt. Gut 200 sind israelische Staatsbürger; mehrere Dutzend haben darüber hinaus noch einen zweiten Pass. Auch mehrere deutsche Staatsangehörige sind unter den Geiseln. Etwa 35 der Entführten, so die »Washington Post« unter Berufung auf den israelischen Offiziellen, besitzen keinen israelischen Pass. Bei den meisten handele es sich um Thailänder, die in Israel als Gastarbeiter tätig seien. mth

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Terror

Mutmaßliches Hamas-Mitglied in U-Haft

Der Mann soll Waffen für Anschläge auf jüdische und israelische Ziele transportiert haben

 14.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025