Judenhass in Brandenburg

Hausverbot für Juden und Israelis

Blick auf den Marktplatz von Calau Foto: picture alliance/dpa

Ein Schneider in Brandenburg soll Juden und Israelis ein Hausverbot erteilt haben. Laut »Bild« erschien am Sonntag auf der Facebook-Seite der Inhaber, einem Vater und seinem Sohn, ein entsprechender Post mit erheblichen Grammatikfehlern.

»Ab heute in meinem beinenbetrieb darf keine Jude eintreten nämlich wir wollen Frieden haben keine Krieg, deshalb jede Jude hat oder Israeli in meinem beidem Laden Hausverbot«, war dort zu lesen. Kurz darauf verschwand der Social-Media-Eintrag.

Dennoch erschienen dem Bericht zufolge Polizeibeamte im Geschäft »Yörük I« in Kleinmachnow. Inhaber Osman Uyar beschuldigte dem Blatt zufolge seinen Sohn, den Post veröffentlicht zu haben. Dieser betreibt die Änderungsschneiderei »Yörük II« in Calau.

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Er gab an, sein Facebook-Konto sei von Hackern gekapert worden. Laut »Bild« erklärte er: »Ich bin Geschäftsmann. Mir ist egal, ob Jude, Muslim, Christ.«

Die Polizei scheint nicht an die Hacker-Story zu glauben und leitete Ermittlungen wegen Volksverhetzung ein. Eine »Gefährderansprache« soll umgehend mit dem Autor des Posts stattfinden.

Im Nazi-Deutschland war Juden von den späten 1930er-Jahren an der Zutritt zu vielen Geschäften und anderen Einrichtungen untersagt. Die antisemitische BDS-Kampagne fordert heute, 80 Jahre nach der Befreiung, Boykotte israelischer Unternehmen, Geschäfte, Wissenschaftler und Künstler. im

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