Roger Waters

Hass-Propaganda in Berlin

Die Gehirnwäsche beginnt genau zehn Minuten vor Konzertbeginn. Die Stimme von Roger Waters schallt durch die enormen Lautsprecher in der Mercedes Benz Arena. Auf ebensolchen Bildschirmen wird das Gesagte schriftlich untermauert. Die Message: Nicht nur sei er kein Antisemit, sondern er verurteile auch jede Form des Antisemitismus.

Für jemanden wie Roger Waters, der seit Jahren Unwahrheiten über Israel — den einzigen jüdischen Staat auf der Welt — verbreitet und sich auf die Seite des Terrors stellt, ist diese Aussage nicht nur sehr gewagt, sondern geradezu absurd.

Was am Mittwochabend in Berlin über die Bühne ging, war kein konventionelles Rock-Konzert, sondern eine Propagandaveranstaltung mit Musik, von einem greisen Rock-Meister, dem allerdings schon vor langer Zeit mehr als eine Sicherung durchgebrannt ist. Sein Hass auf Israel ist immer wieder sichtbar. Die Musik wird hier zum Propagandamedium.

Magnet für Judenhasser Eine etwas monotone Version von »Shine On You Crazy Diamond« oder der etwas besser gespielte Klassiker »Wish You Were Here« können diese Veranstaltung nicht retten, die schon vor Beginn auch ein Magnet für Unterstützer der antisemitischen BDS-Bewegung war. Vor der Arena verbreitete die BDS, deren wichtigstes Sprachrohr Waters ist, Lügen über Israel.

Gemessen an den vielen Diskussionen und Absageforderungen im Vorfeld der beiden Berliner Konzerte von Roger Waters sind nur sehr wenige pro-demokratische Protestierer vor Ort, nämlich fünf. Die meisten Anwesenden scheinen nicht nur auf die Musik zu stehen, sondern auch auf die mitgelieferte antiisraelische und antiamerikanische Propaganda.

Waters lässt erneut ein riesiges, aufblasbares Schwein in die Halle aufsteigen und schießt es symbolisch mit lautstarken Maschinengewehrsalven ab, deren Krach auch aufgrund des konstanten Geräuschlevels der teilweise obskuren und nicht allzu leicht verdaulichen Rock-Klänge fast unerträglich ist. Auf dem Schwein ist diesmal zwar kein Davidstern zu sehen wie früher, sondern der Name eines Waffentechnologieunternehmens in Haifa, nämlich Elbit Systems. Dieser Name dient offensichtlich als Platzhalter.

Code-Wort Nach der Konzertpause erscheint der Schlüsselsatz auf den großen Monitoren im Zentrum der Halle: »F*ck the occupation«. »Occupation«, »Besatzung«, ist bei BDS, anderen antisemitischen Bewegungen und bei den Terrororganisationen, denen sie helfen, das zentrale Code-Wort für Israel. Klarer könnte die Message nicht sein.

Eine ausführliche Besprechung des ersten von zwei Berliner Roger Waters-Konzerten finden Sie in der nächsten Print-Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Urteil

Verbot des Berliner Palästina-Kongresses war rechtswidrig

Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot eines Palästina-Kongresses nachträglich für rechtswidrig erklärt

 26.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Wehrpflicht

Freiheit gemeinsam verteidigen

Russlands Angriffskrieg unterstreicht die Notwendigkeit einer starken Bundeswehr. Wenn die Situation es erfordert, dann müssen auch wir Juden bereit sein, unseren Beitrag zu leisten

von Josef Schuster  26.11.2025

Verhandlung

Verbot israelfeindlicher Proteste: Berlin mit Klagen konfrontiert

Das Verwaltungsgericht prüft zwei unterschiedlich gelagerte Klagen von Veranstaltern einer Demonstration im Dezember 2023 und des sogenannten Palästina-Kongresses im April 2024

 26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025