Meinung

Gut für Amerika?

Die Seeschlacht um Gaza hat in den USA höhere Wellen geschlagen als die Ölflut im Golf. Amerika stand lange hinter Israel, nun aber fragt die New York Times besorgt: »Ist das Embargo gut für die Juden?«. Die Blätter, allen voran die Washington Post und das Wall Street Journal, betonen zwar, dass Israel keine Fehler gemacht hat. Aber in vielen Leserkommentaren wird Israel mit Apartheid-Südafrika, dem segregierten Süden der USA oder gar dem Nazireich verglichen. Und die unterstützenden Kommentare stimmen auch nicht viel fröhlicher: Hier dominieren die »Kill-all-the-Arab-Bastards«-Stimmen. Der Clash kommt denkbar ungünstig: Heute, wo ein schwarzer Präsident im Weißen Haus sitzt, beginnt der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern zu wirken wie ein Kolonialkrieg zwischen Weißen und Dunkelhäutigen. Dazu kommt: Fast alle Amerikaner sind der ewigen Kriege im Nahen Osten müde. »Es interessiert mich nicht, ob das gut für die Juden ist. Ist es gut für Amerika?«, fragt ein Leser, und er trifft die Stimmung.

Die Autorin ist freie Journalistin in Washington.

Jubiläum

Stimme der Demokratie

Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet. Heute hat das Gremium vielfältige Aufgaben und ist unverzichtbarer Teil dieses Landes

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025

Köln

Antisemitische Ausschreitungen bei Kreisliga-Spiel

Spieler des Vereins Makkabi wurden offenbar beschimpft, bespuckt und körperlich attackiert

 17.09.2025

Antisemitismus

Berliner Treitschkestraße wird am 1. Oktober umbenannt

Der Straßenname erinnert künftig an die im KZ Theresienstadt gestorbene ehemalige Direktorin des früheren jüdischen Blindenheims von Steglitz, Betty Katz (1872-1944)

 17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Ahmetovic: Berlin muss Weg für Israel-Sanktionen freimachen

Der SPD-Politiker fordert, dass die schwarz-rote Koalition ihre »Blockadehaltung« beendet und die Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für konkrete Maßnahmen gegen den jüdischen Staat unterstützt

 17.09.2025