Frankreich

Großmutter einer israelischen Abgeordneten angegriffen und beleidigt

Sharren Haskel sitzt für die Partei »Neue Hoffnung« im israelischen Parlament. Foto: copyright (c) Flash90 2023

Die 88 Jahre alte Großmutter der israelischen Knessetabgeordneten Sharren Haskel wurde letzten Monat in Frankreich Opfer eines physischen und verbalen Angriffs. Das berichten übereinstimmend verschiedene französische und israelische Medien.

Die israelische Abgeordnete der Partei »Neue Hoffnung« bezeichnete den Angriff als antisemitisch und betonte, dass dies die Franzosen vor der Bedrohung durch einen radikalen Islam warnen sollte. Sie kritisierte die französische Regierung scharf dafür, nicht genug gegen Antisemitismus zu unternehmen.

Französische Medien berichteten am Mittwoch, dass die betagte Frau eine Anzeige wegen des Übergriffs am 24. Juni bei der Polizei eingereicht habe. Laut ihrer Aussage wurde sie zu Boden geschlagen, während die beiden Angreifer sie als »dreckige Jüdin« beschimpften.

Das Opfer trug eine Davidstern-Kette

Die Frau, deren Name nicht veröffentlicht wurde, erklärte in ihrer Anzeige, dass sie ihr Haus in Val-d’Oise, nördlich von Paris, für einen Arzttermin verließ, als sie von zwei Männern überfallen wurde. Einer der Männer schlug ihr ins Gesicht, was dazu führte, dass sie einen Zahn verlor und zu Boden fiel. Während sie am Boden lag, wurde sie in den Rücken getreten und als »dreckige alte Frau« beschimpft. Die Angreifer riefen ihr auch zu: »Das ist, was du verdienst.«

Lesen Sie auch

In ihrer Anzeige erwähnte die Frau, dass sie eine Halskette mit einem Davidstern trug, was die Angreifer möglicherweise bemerkt hatten. Andernfalls hätten sie nicht gewusst, dass sie jüdisch sei.

Die Frau erlitt Schmerzen im Rücken, in den Knien, an der Schulter und am rechten Handgelenk und benötigte medizinische Behandlung.

Enkelin spricht von »arabischen Schlägern«

In einer Erklärung an israelische Medien sagte Haskel, dass die Angreifer ihrer Großmutter »arabische Schläger« gewesen seien. Das berichtet »Times of Israel«.

Demnach sagte Haskel weiter: »Der Antisemitismus in Frankreich nimmt seit langer Zeit zu. Seit dem 7. Oktober ist er unerträglich geworden und die französische Regierung ignoriert und lässt die Verbreitung von Ritualmordvorwürfen gegen Israel zu. Dies führt dazu, dass die jüdische Gemeinschaft unter Gewalt, Vergewaltigung und Mord leidet.«

Haskel betonte, dass sie keine Hoffnung habe, dass die französischen Behörden den Angriff aufklären werden. Sie rief die israelische Regierung dazu auf, »aufzuwachen und den Kampf gegen den wachsenden Antisemitismus zu führen.«

»Die jüdischen Gemeinschaften weltweit sind ein untrennbarer Teil von uns und wir tragen eine große Verantwortung ihnen gegenüber«, sagte Haskel. Sie forderte Juden in der Diaspora auf, nach Israel zu ziehen. ja

Sicherheit

»Keine jüdische Veranstaltung soll je abgesagt werden müssen«

Nach dem Massaker von Sydney wendet sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einer persönlichen Botschaft an alle Juden in Deutschland: Lasst euch die Freude an Chanukka nicht nehmen!

von Josef Schuster  17.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 17.12.2025

Berlin

Klöckner zu Attentat: »Sydney hätte auch in Deutschland liegen können«

Bei einem antisemitischen Anschlag in Australien starben 15 Menschen. Die Bundestagspräsidentin warnt, dass sich Judenhass auch in Deutschland immer weiter ausbreite

 17.12.2025

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsmann  17.12.2025

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025