Niedersachsen

Geldstrafe wegen antisemitischer Volksverhetzung

Foto: dpa

Wegen antisemitischer Volksverhetzung muss ein Arzt und früherer AfD-Funktionär aus Hannover eine hohe Geldstrafe zahlen. Das Amtsgericht Burgwedel bei Hannover erließ einen Strafbefehl von 180 Tagessätzen gegen den Allgemeinmediziner, wie Gerichtsdirektor Michael Siebrecht am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Das Gericht gab damit einem Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover statt.

Ein Tagessatz entspricht dem dreißigsten Teil des Nettomonatseinkommens. Der Beschluss ist nach Angaben des Gerichts bereits rechtskräftig, weil der Arzt die Einspruchsfrist verstreichen ließ. Die AfD hatte sich von dem Mann distanziert.

verschwörungstheorien Der Arzt war im November unter anderem vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen sowie dem jüdischen Verein »Werte-Initiative« aus Berlin angezeigt worden. Beide werfen ihm vor, auf seiner privat betriebenen Homepage »www.der-reformator.com« sowie seinem Buch Die neue Philosophie im 3. Jahrtausend Judenhass und antisemitische Verschwörungstheorien zu verbreiten.

In dem Buch würden Politiker etwa als »jüdische Arschkriecher« bezeichnet. In einer anderen Passage sei von »schmarotzenden jüdischen und zionistischen Ratten« die Rede, hieß es. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hannover gilt der Arzt nun als vorbestraft, weil ein Strafbefehl von 180 Tagessätzen ins Bundeszentralregister der Justiz eingetragen wird.

Auf seiner Homepage, die sich inzwischen im »Wartungsmodus« befindet, zeigte der Mediziner bis Anfang Dezember unter anderem Foto-Collagen von jüdischen Politikern in Verbindung mit Totenköpfen oder Fäkalien. Die AfD schloss den Mann aus der Partei aus. Er hatte zeitweise zum Vorstand eines AfD-Kreisverbandes gehört. Dieses Amt legte er unter dem Druck der Vorwürfe nieder. epd/ja

Luftfahrt

Irans Luftraum bleibt weitgehend gesperrt

Seit Dienstag herrscht eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Eine komplette Entwarnung für den Flugverkehr gibt es jedoch noch nicht

 26.06.2025

Asyl

Protest gegen drohende Abschiebung von Hamza Howidy

Der Gazaner soll nach Griechenland zurückgeschickt werden, wo er erstmals Asyl beantragte. Er hat namhafte Unterstützer, die sich für seinen Verbleib in Deutschland einsetzen

von Imanuel Marcus  26.06.2025

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 26.06.2025

Korntal-Münchingen

Nach dem Hissen von Israel-Flaggen: Firma wird Opfer von mutmaßlicher Brandstiftung

Die Geschäftsführung will Solidarität mit dem jüdischen Staat zeigen. Nun ist sie mit einem erheblichen Feuerschaden konfrontiert

 26.06.2025

Iran

Tod von Kommandeur der Revolutionsgarden bestätigt

Israel hatte General Ali Schadmani bereits vergangene Woche für tot erklärt. Nun wird auch aus Teheran sein Tod gemeldet

 26.06.2025

Nahost

Pentagon und Militär äußern sich zu Angriff auf Atomanlage

Auch Tage nach den Luftangriffen ist das Ausmaß der Schäden noch unklar. Wurde das iranische Atomprogramm um Jahre oder nur Monate zurückgeworfen?

 26.06.2025

Schläge gegen Mullah-Regime

Trump vergleicht Angriff auf Atomprogramm mit Hiroshima und Nagasaki

Der US-Präsident kündigte außerdem ein Treffen mit dem Iran an

 25.06.2025

Wien

IAEA-Chef: Iran könnte Atomprogramm wieder aufbauen

Wurde das Nuklearprogramm um Jahre zurückgeworfen oder nur um Monate verzögert? Der oberste UN-Atomwächter lässt sich auf diese Debatte nicht ein. Er verweist stattdessen auf die Resilienz des Iran

 25.06.2025

Nahost

Wie Menschen in Teheran auf die Waffenruhe blicken

Die Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel scheint vorerst zu halten. Menschen in Teheran sind erleichtert über das Ende der Angriffe in der Metropole. Es werden aber auch Töne der Enttäuschung laut

von Anne Pollmann  25.06.2025