Thüringen

Gedenkweg nach Buchenwald

Gedenkstätte des ehemaligen KZs Buchenwald Foto: dpa

Mit einem Gedenkweg ist in Weimar an die Opfer des KZ Buchenwald und die Befreiung des Lagers durch die US-Armee 1945 erinnert worden. Ein »Nie wieder« könne nur gelingen, »wenn wir nicht wegschauen, wenn heute wieder Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Hautfarbe angegriffen werden«, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Sonntag zum Auftakt bei dem »Gang nach Buchenwald« anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung.

ABSAGE Der ursprüngliche Termin im Frühjahr war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Der Gedenkweg vom Weimarer Bahnhof zum ehemaligen KZ auf dem Ettersberg war ein gemeinsames Projekt der aktuell laufenden Achava-Festspiele, des Kunstfests Weimar und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.

Den Weg mussten die Buchenwald-Häftlinge bis Oktober 1939 zum Lager nehmen. Am 16. April 1945 war dies auch die Strecke, die rund 1.000 Weimarer gingen, als sie sich auf Befehl der US-Truppen das Grauen von Buchenwald mit eigenen Augen anschauen sollten. Der Gedenkweg sei ein ganz besonderes Projekt, um die Erinnerung an die Verbrechen des NS-Terrorregimes wachzuhalten und zu mahnen, betonte Ramelow.

ANDENKEN Die Geschichte Buchenwalds zeige eindrücklich, dass die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten nicht nur das mörderische Werk einiger weniger Fanatiker gewesen sei, sagte der Ministerpräsident: »Der Terror entfaltete sich mitten in Deutschland, unter den Augen und mit Hilfe der Bevölkerung.« Das Andenken an die Verfolgten aus ganz Europa und die Würdigung ihres Leidens und Sterbens sei zentraler Auftrag des Landes Thüringen.

Im Vorfeld der Veranstaltung hatte Ramelow gesagt: »Ich freue mich sehr auf das Gespräch mit Eva Pusztai, Zahava Stessel und Naftali Fürst – auch wenn dieses nur per Livestream möglich ist.« Die Begegnungen mit Buchenwald-Überlebenden gehörten zu den bewegenden Momenten in seinem Leben. epd

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

 28.11.2025

Berlin

Anschlag auf israelische Botschaft geplant? Prozess beginnt

Ein mutmaßlicher IS-Unterstützer kommt vor Gericht. Der Prozess gegen den inzwischen 19-Jährigen beginnt am Montag

 28.11.2025

Brüssel

Weimer warnt vor Antisemitismus und Ausgrenzung beim ESC

Der Kulturstaatsminister will darüber mit seinen europäischen Kollegen sprechen

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

USA

Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025