Verschwörungstheorien

Gedenkstätte Auschwitz kämpft gegen Desinformation

Der Zaun und die Baracken am Eingang des früheren Vernichtungslagers Auschwitz Foto: picture alliance / imageBROKER

Die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz will mit einer neuen Online-Lektion der Desinformation von Holocaust-Leugnern entgegentreten. Die Entwicklung des Internets begünstige die Verbreitung solcher Ideologien, sagte Gedenkstätten-Sprecher Pawel Sawicki der Nachrichtenagentur PAP. »Die Leugnung des Holocausts ist nichts anderes als eine Verschwörungstheorie, die auf Lügen und Hass aufbaut.«

Die Online-Lektion, die auch als Podcast bei dem Streamingdienst Spotify angeboten wird, ist in verschiedene Kapitel unterteilt. Sie werfen einen Blick auf die Strategien der Holocaust-Leugnung und ihren ideologischen Hintergrund, analysieren aber vor allem die spezifischen Mythen und Lügen, die von den Leugnern verbreitet werden.

Zu den Falschinformationen gehört etwa die Behauptung, das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz sei von einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes besucht worden. Diese habe an den dortigen Bedingungen für die Häftlinge nicht auszusetzen gehabt. 

Lesen Sie auch

Die Online-Lektion klärt auf: Der IRC-Abgesandte Maurice Rossel habe das Lager am 27. September 1944 zwar besuchen wollen, sei aber nicht hineingelassen worden. Ein Offizier habe ihm lediglich erzählt, dass Postsendungen für die Gefangenen vollständig übergeben würden.

»Rossel war nicht im Teil des Lagers, in dem sich die Häftlinge befanden, geschweige denn in Auschwitz-Birkenau, wo sich die Gaskammern befanden, und hatte daher keine Kenntnis von den Lebensbedingungen der Häftlinge oder dem Massenmord an Menschen in Auschwitz«, stellt die Online-Lektion klar.

Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau steht symbolhaft für den Holocaust und das Grauen des Nationalsozialismus. Rund 1,1 Millionen Menschen starben hier zwischen 1940 und 1945, die meisten von ihnen waren Juden. Sie wurden erschossen, in Gaskammern ermordet oder starben an Hunger und Krankheiten. 

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025