Tunis

Gaza-Flottille: Teilnehmer melden angeblichen zweiten Drohnenangriff

Ein Boot der Flottille verlässt am Mittwochfrüh Tunis. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die internationale Flottille »Global Sumud«, die Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen will, hat nach eigenen Angaben erneut einen Drohnenangriff auf eines ihrer Schiffe registriert. Das Boot habe am Mittwoch im Hafen von Sidi Bou Said in Tunesien gelegen, als es getroffen worden sei.

Die Organisatoren erklärten, es gebe Schäden an Deck, verletzt worden sei jedoch niemand. Bereits am Dienstag hatten die israelfeindlichen Aktivisten an Bord der Boote einen Angriff in tunesischen Gewässern gemeldet, den die dortigen Behörden allerdings bestritten.

Ein Video, das die Gruppe im Internet veröffentlichte, zeigte einen kleinen Stapel verkohlter Schwimmwesten als Beweis. Doch andere Videos zeigen, wie einer der Aktivisten eine Leuchtrakete abfeuert, die dann wieder auf dem Schiff aufprallt. Bewaffnete Drohnen richten außerden gewöhnlich weitaus größere Schäden an.

Israelfeindliche Parolen

Israel äußerte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht. Einer der Sprecher der Flottille-Initiative, Saif Abukeshek, sprach unterdessen gegenüber Reuters von einem »fortgesetzten Bruch internationalen Rechts« durch Israel. »Wir lassen uns nicht einschüchtern und werden unseren Kurs fortsetzen, um die Blockade von Gaza zu durchbrechen«, sagte er.

Lesen Sie auch

Von der ägyptischen Blockade Gazas, mit der die Regierung in Kairo den Waffenschmuggel durch Terrororganisationen eindämmen möchte, sprechen die Teilnehmer der Flottille nicht.

Nach dem angeblichen zweiten Zwischenfall versammelten sich Hunderte Menschen am Hafen von Sidi Bou Said. Sie schwenkten palästinensische Fahnen und riefen israel- und amerikafeindliche Parolen. Tunesiens Küstenwache reagierte bislang nicht auf entsprechende Anfragen.

Mortágua und Thunberg

An Bord der Flottille befinden sich Teilnehmer aus 44 Ländern, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die portugiesische Politikerin Mariana Mortágua und die israelfeindliche Berliner Aktivistin Yasemin Acar. Die Gruppe betont, man wolle dringend benötigte Hilfe in den Gazastreifen bringen.

Israel hatte bereits frühere Versuche der Hilfsflotten als Propagandaaktionen abgetan. Der jüdische Staat hat für die Einfuhr von zwei Millionen Tonnen an Hilfsgütern gesorgt, seitdem die Hamas den Krieg mit ihren Massakern, Raketenangriffen und Geiselnahmen vom 7. Oktober 2023 begann.

Die Flottille-Organisatoren erklärten derweil: »Diese wiederholten Angriffe sind Teil einer gezielten Strategie, unsere Mission zu sabotieren. Doch wir werden weitermachen.«

Washington D.C.

Brisanter Scheck: Epstein-Foto heizt Debatte um Trump an

Seit Monaten schwelt die Debatte über Verbindungen des Straftäters zum Präsidenten. Nach einem angeblichen Brief von letzterem wirft nun das Foto eines Schecks Fragen auf

 10.09.2025

Meinung

Eskalation in Katar?

Es ist heuchlerisch, Katar als Friedensvermittler zu bezeichnen. Wer die Hamas in Gaza unterstützt, in Doha Terroristen hofiert und mit Al Jazeera weltweit den Hass auf den jüdischen Staat befördert, sollte sich nicht wundern, wenn Israel zurückschlägt

von Philipp Peyman Engel  10.09.2025

Generalbundesanwaltschaft

Anklage gegen »Sächsische Separatisten«

Ihnen werde »die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens« vorgeworfen, hieß es

 10.09.2025

Analyse

Ursula von der Leyen macht Israel zum Bauernopfer

Vor dem Europaparlament schlägt die EU-Kommissionspräsidentin harte Töne gegen Israel an - wohl wissend, dass die notwendige Mehrheit für Sanktionen womöglich nie zustande kommt. Eine Analyse

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025

Düsseldorf

Höchststrafe für Messeranschlag von Solingen

Bei dem islamistischen Terroranschlag starben drei Menschen. Der Attentäter Issa al Hasan ist geständig. Nun ist das Urteil gefallen

 10.09.2025

New York

UN-Sicherheitsrat berät über Israels Angriff auf Hamas in Katar

Die Attacke sorgt nicht nur in arabischen Staaten für Empörung. Noch heute ist eine Dringlichkeitssitzung des höchsten UNO-Gremiums vorgesehen

 10.09.2025

Nahost

Katar: Anruf der USA zu Israels Angriff erst nach zehn Minuten

Wenn Kampfjets eine Metropole bombardieren, sind zehn Minuten eine kleine Ewigkeit. So lange dauerte es nach Darstellung aus Doha, bis ein US-Vertreter über den laufenden Angriff auf Hamas-Führer informierte

 10.09.2025

London

Synagogen mit Fäkalien beschmiert

Auch erfolgte ein entsprechender Anschlag auf eine Schule im jüdischen Viertel Golders Green

 10.09.2025

Glosse

Warum ich wegen Annalena Baerbock »Sex and the City« gucke

Die Ex-Außenministerin ist Präsidentin der UN-Generalversammlung und zeigt auf Instagram ihr Carrie-Brad­shaw-mäßiges Leben in New York

von Katrin Richer  10.09.2025