Berlin

FU-Hörsaal nach Kontroverse um Albanese besetzt

Francesca Albanese Foto: IMAGO/Ritzau Scanpix

Rund drei Dutzend Personen haben am Mittwochvormittag einen Hörsaal der Freien Universität (FU) in Berlin besetzt. Der »Tagesspiegel« berichtete, die FU-Leitung habe den Vorgang bestätigt und die Polizei eingeschaltet.

Hintergrund der Aktion war eine Podiumsdiskussion mit der umstrittenen Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats für die palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese. Professoren hatten die Italienerin an die FU eingeladen, um über das Thema »Conditions of life calculated to destroy: Legal and forensic perspectives on the ongoing Gaza genocide« zu sprechen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach Kritik aus der Politik hatte Uni-Präsident Günther Ziegler aber entschieden, dass der Vortrag wegen »erheblicher Sicherheitsrisiken« nur als digitale Veranstaltung stattfinden könne, was die Veranstalter zunächst ablehnten.

Albaneses Vortrag fand nun in Kreuzberg, außerhalb des Universitätsgeländes, statt. Der Allgemeine Studierendenausschuss der FU übertrug die Veranstaltung jedoch live.

Laut »Tagesspiegel« gingen dann am Morgen rund 40 Personen von den Räumen des AStA aus zu einem großen Hörsaal der FU und besetzten diesen. Für die Uni-Leitung sei die Sicherheitslage vor Ort aktuell nicht kontrollierbar, berichtete das die Zeitung. Man befinde sich aber in Verhandlungen mit den Besetzern.

Bereits am Dienstag hatte Francesca Albanese in den Berliner Redaktionsräumen der linksextremen und vom Verfassungsschutz überwachten Tageszeitung »Junge Welt« gesprochen und dabei schwere Vorwürfe gegen die deutsche Politik erhoben. mth

Antisemitismus

Konzert-Comeback: Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Xavier Naidoo kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorwürfe, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025

Aufarbeitung

Französische Entnazifizierungs-Dokumente erstmals online abrufbar

Neue Hinweise zu Leni Riefenstahl und Martin Heidegger in der NS-Zeit: Künftig können Forscher online auf französische Akten zugreifen. Experten erwarten neue Erkenntnisse

von Volker Hasenauer  10.12.2025

Deutschland

Wegen Antisemitismus und AfD: Schauspiellegende Armin Mueller-Stahl (95) denkt ans auswandern

Armin Mueller-Stahl spricht offen über seine Gelassenheit gegenüber dem Tod – und warum aktuelle Entwicklungen ihn dazu bringen, übers Auswandern nachzudenken

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Brüssel

Keine Nato-Rüstungsaufträge mehr an israelische Firma?

Einem Bericht verschiedener Medien zufolge ist Israels führendes Wehrtechnikunternehmen Elbit Systems wegen Korruptionsverdachts vorläufig von weiteren Vergabeverfahren ausgeschlossen worden

 10.12.2025

Polen

Neun polnische KZ-Opfer werden im Juni seliggesprochen

Die Nationalsozialisten brachten in Dachau und Auschwitz auch Hunderte polnische Priester um. Die katholische Kirche verehrt mehrere von ihnen als Märtyrer. Bald werden neun weitere Geistliche in Krakau seliggesprochen

 10.12.2025