Kabinettsausschuss

Felix Klein: Wirksame Maßnahmen auf den Weg gebracht

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Foto: Gregor Zielke

Kabinettsausschuss

Felix Klein: Wirksame Maßnahmen auf den Weg gebracht

Bundesregierung will zwischen 2021 und 2024 insgesamt über eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen

 25.11.2020 13:51 Uhr

Mit ihren Vorhaben zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus bringt die Bundesregierung nach Einschätzung des Antisemitismusbeauftragten Felix Klein wirksame Maßnahmen auf den Weg.

Neben einigen Projekten, die er selbst angeschoben habe, sei Antisemitismus auch in vielen anderen Handlungsfeldern berücksichtigt, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin. Klein selbst gehört dem von der Bundesregierung eingerichteten Kabinettsausschuss zu dem Thema zwar nicht an, nimmt aber als ständiger Gast an dessen Sitzungen teil.

Fundament Einige im Kampf gegen Antisemitismus erprobte Maßnahmen sollten nun auch gegen Rassismus zum Einsatz kommen. »Antisemitismus und Rassismus bilden das ideologische Fundament des Rechtsextremismus. Sie bedrohen zunehmend unsere Demokratie und unseren Zusammenhalt«, sagte Klein. Das zeigten nicht nur die Attentate von Halle und Hanau. »Auch die zunehmend grenzüberschreitenden und gewalttätigen Proteste gegen die Infektionsschutzmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie schaden unserer demokratischen Kultur mit judenfeindlichen Verschwörungsmythen.«

Der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus hatte am Mittwoch ein Papier mit insgesamt 89 Vorhaben angenommen. In der kommenden Woche soll er noch vom Kabinett als Ganzes angenommen werden.

Für die Umsetzung der Vorhaben will die Bundesregierung zwischen 2021 und 2024 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Falls der Haushaltsausschuss zustimmt, sollen noch weitere 150 Millionen Euro hinzukommen. dpa

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 05.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Thüringen

Universität Jena berät über Umgang mit israelischen Partnern

Jenaer Professoren wollen die Kooperationen ihrer Hochschule mit israelischen Partnern prüfen lassen, die Verbindungen zur israelischen Armee haben könnten. Das Netzwerk Jüdischer Hochschullehrender mahnt, Wissenschaft dürfe kein Ort für Ausgrenzung werden

von Matthias Thüsing  05.11.2025

Prozesse

Berliner Verwaltungsgericht verhandelt Waffenlieferungen an Israel

Zwei unterschiedliche Klagen im Zusammenhang mit Waffenlieferungen an Israel beschäftigen am 12. November das Berliner Verwaltungsgericht. Unter anderem geht es um mehrere Tausend Panzerabwehrwaffen

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Ein Gemälde an der bekannten East Side Gallery ist Ziel einer antisemitischen Schmiererei geworden. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025

Islamismus

Dobrindt: Muslim Interaktiv spaltet die Gesellschaft

Der Innenminister hat die Organisation, die sich gezielt an junge Menschen richtet, verboten. Jetzt erklärt er warum

 05.11.2025

Ostdeutschland

Zentralrat warnt vor AfD-Regierung: »Echte Gefahr für jüdisches Leben«

Der Präsident des Dachverbands der jüdischen Gemeinden sieht in den hohen Umfragewerten der AfD zehn Monate vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt einen »Weckruf«

von Joshua Schultheis  05.11.2025

Berlin

Dobrindt verbietet islamistische Vereinigung Muslim Interaktiv

Zudem laufen gegen die Vereine Generation Islam und Realität Islam vereinsrechtliche Ermittlungen

von Martina Herzog  06.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  05.11.2025