Antisemitismus

Felix Klein fordert Hilfe für Kommunen

Schoa-Relativierung bei Protesten in Frankfurt gegen die Corona-Maßnahmen Foto: imago images/Hannelore Förster

Antisemitismus

Felix Klein fordert Hilfe für Kommunen

Beauftragter der Bundesregierung: RIAS-Studie zeigt »gesellschaftliche Sprengkraft« in Teilen von Corona-Demos

 09.08.2021 08:55 Uhr

Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein fordert anlässlich einer neuen Studie zu antisemitischen Vorfällen bei Corona-Demonstrationen mehr Möglichkeiten für Kommunen, gegen Relativierungen des Holocaust vorzugehen.

STEREOTYPE »Denn hier werden häufig antisemitische Stereotype und Ressentiments offen gezeigt, indem die staatlichen Maßnahmen mit der Verfolgung von Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus gleichgesetzt werden«, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag). Zugleich würden oftmals »krude Verschwörungsmythen« verbreitet, die sich oft gegen Jüdinnen und Juden richteten. Das spalte die Gesellschaft und gefährde die Demokratie.

Der Antisemitismusbeauftragte sei daher mit Kommunen im Gespräch, damit dort eine bessere Handhabe durch bestimmte Auflagen geschaffen werde, um etwa gegen das Tragen von Judensternen mit der Aufschrift »ungeimpft« auf Corona-Demonstrationen vorzugehen.

Die Ergebnisse der Untersuchung »Antisemitische Verschwörungsmythen in Zeiten der Coronapandemie: Das Beispiel QAnon«, die der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) im Auftrag des American Jewish Committee Berlin Ramer Institute erstellt habe, zeigten einmal mehr, »welche gesellschaftliche Sprengkraft in Teilen von den Protesten gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ausgeht«, sagte Felix Klein. Die Studie wird am Montag in Berlin vorgestellt. kna

  

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Tobias Kühn

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Wenn Ideologen mehr zu wissen scheinen als Expertinnen

Der Antisemitismusbekämpfer und bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Martin Hikel, ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025

Berlin

Bundesinnenministerium wechselt Islamismusberater aus

Beraterkreis statt Task Force: Die schwarz-rote Bundesregierung setzt einen anderen Akzent gegen islamistischen Extremismus als die Ampel. Ein neues Expertengremium, zu dem auch Güner Balci gehören wird, soll zunächst einen Aktionsplan erarbeiten

von Alexander Riedel  21.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Vor 80 Jahren

Zentralrat der Juden: Nürnberger Prozesse waren Wendepunkt

Es waren hochrangige NS-Kriegsverbrecher, die vor 80 Jahren in Nürnberg vor Gericht standen. Was diese Prozesse aus Sicht des Zentralrats der Juden bedeuten - auch heute

von Leticia Witte  21.11.2025