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Facebook, Brief, Kunsthochschule

Das soziale Netzwerk Facebook Foto: imago images/Hans Lucas

Facebook verbannt Schoa-Leugnung
Facebook verbietet in seinem Dienst nach einer jahrelangen Debatte weltweit die Holocaust-Leugnung. Firmengründer und -chef Mark Zuckerberg verwies zur Begründung auf eine Zunahme des Antisemitismus. Die Abwägung zwischen Redefreiheit und dem Schaden durch die Leugnung oder Verharmlosung des Völkermords an Juden durch die Nationalsozialisten habe ihm zu schaffen gemacht, räumte Zuckerberg in einem Facebook-Eintrag am Montag ein. »Beim aktuellen Zustand der Welt« halte er ein Verbot aber für die richtige Entscheidung. Facebook schränkte zugleich ein, dass die Durchsetzung der neuen Regel »nicht von heute auf morgen« erfolgen könne. »Es gibt eine ganze Reihe von Inhalten, die gegen die neuen Richtlinien verstoßen, und es wird Zeit in Anspruch nehmen, um die zuständigen Teams zu schulen und unsere Systeme anzupassen«, hieß es in einem Blogeintrag. dpa/ja

Brief gegen Hetze
21 Europaabgeordnete haben in einem Brief eine fünfprozentige Kürzung von EU-Finanzhilfen für die Palästinenser gefordert, solange es in Schulbüchern weiterhin antiisraelische und volksverhetzende Inhalte gibt. In dem Schreiben an den EU-Chefdiplomaten Josep Borrell und den zuständigen Kommissar für Nachbarschaftspolitik, Olivér Várhelyi, schrieben Mitglieder der parteiübergreifenden Initiative »Transatlantische Freunde Israels« des American Jewish Committee (AJC) am Mittwoch vergangener Woche, die Schulbücher würden von palästinensischen Beamten verfasst und von Lehrern gelehrt, deren Gehälter von der EU mitfinanziert würden. Sie verstießen gegen die »UNESCO-Standards für Frieden, Toleranz und Koexistenz in der Schulbildung«, so die Abgeordneten in ihrem Brief. Kritik übten sie zudem am Georg-Eckert-Institut, einer in Deutschland ansässigen Organisation, die 2019 von der Europäischen Kommission mit der Überprüfung der Lehrpläne der Palästinensischen Autonomiebehörde beauftragt wurde. Man sei, heißt es in dem Schreiben an Borrell und Várhelyi, »zutiefst beunruhigt über Berichte«, nach denen das Institut jüngst einen Zwischenbericht vorgelegt hat, der »eklatante Fehler« enthalte. Zum Teil habe das Eckert-Institut die falschen Bücher analysiert. Die Gutachter schrieben die von Israel in Auftrag gegebenen arabischen Schulbücher, die in Jerusalemer Schulen verwendet werden, der Palästinensischen Autonomiebehörde zu – und lobten dann Ramallah für angebliche »Verbesserungen«. ja

Kunsthochschule in der Kritik
Eine Veranstaltungsreihe an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee sorgt für Empörung. In dem Online-Programm mit dem Titel »School for Unlearning Zionism« in der zur Kunsthochschule gehörenden Kunsthalle am Hamburger Platz (KHHP) werden einen ganzen Monat lang – noch bis Ende Oktober – Vorträge, Workshops, Filmabende und Gesprächsrunden zu Themen wie »From Balfour: Not all of us are in« oder »Challenging Zionism: Alternative Paths in Israel/Palestine« angeboten. Viele der Referenten, so die Kritik, sind bekannt für ihre Nähe zur antisemitischen und israelfeindlichen Boykott-Kampagne BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen). Der Grünen-Politiker Volker Beck kritisiert die »Veranstaltung aus dem BDS-Umfeld« als »propagandistische Ungeheuerlichkeit«. Mit Steuergeldern – die Hochschule wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert – dürfe man dieses Antizionismusspektakel nicht finanzieren, »auch nicht indirekt«, forderte der Lehrbeauftragte am Centrum für Religions-wissenschaftliche Studien CERES an der Ruhr-Universität Bochum in einem Brief an Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Für die israelische Botschaft in Berlin steht die Veranstaltung im Widerspruch zum Anti-BDS-Beschluss des deutschen Parlaments. »Gegenüber der Delegitimierung Israels und Antisemitismus sollte es heute in Deutschland keine Toleranz geben. Einen Workshop zu veranstalten, dessen Titel bereits die Existenzgrundlage Israels negiert, ist eine Umarmung des Antisemitismus«, hieß es aus der Botschaft. ja

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025