Recht

Expertin: Antisemitismus-Prävention sollte ins Grundgesetz aufgenommen werden

Foto: imago images/U. J. Alexander

In der Debatte über Antisemitismus und die Kunstausstellung documenta hat die Expertin Susanne Krause-Hinrichs eine Änderung des Grundgesetzes empfohlen.

Judenhass bedrohe die verfassungsmäßige Ordnung und den gesellschaftlichen Frieden, schreibt die Geschäftsführerin der F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz in den »Potsdamer Neuesten Nachrichten«. Für eine wirksame Bekämpfung gebe es »keinen starken Anker in unserer Verfassung«. Eine Änderung könne Abhilfe schaffen.

In das Grundgesetz sollte eine Staatszielverpflichtung zur Antisemitismus-Prävention aufgenommen werden, schreibt die Juristin Krause-Hinrichs. Mit einer entsprechenden Grundgesetzänderung könne eine Regelungslücke behoben werden. Was Antisemitismus sei und wie er zu bekämpfen ist, würde dann auch »definitorische Aufgabe einer dynamischen Rechtsprechung«.

Im Fall der documenta hätte ein Verfassungsauftrag womöglich eine andere Sensibilität und Verantwortung bewirkt.

»Es wäre eine dauerhafte Verpflichtung für die staatliche Gewalt im Bund, die Gefahren des Antisemitismus im politischen und gesetzgeberischen Handeln mitzudenken und Gegenstrategien zu entwickeln«, schreibt Krause-Hinrichs: »Es wäre ein Auftrag, nachhaltig Aufklärung und offenen Diskurs zu organisieren, zumindest aber die Mittel dafür bereitzustellen.«

Im Fall der documenta hätte ein Verfassungsauftrag, der ausdrücklich Antisemitismus ächtet, »womöglich eine andere Sensibilität und Verantwortung bewirkt«, schreibt Krause-Hinrichs.

Die Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt hatten ihre Verfassungen bereits entsprechend geändert. epd

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Ein Gemälde an der bekannten East Side Gallery ist Ziel einer antisemitischen Schmiererei geworden. Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025

Islamismus

Dobrindt: Muslim Interaktiv spaltet die Gesellschaft

Der Innenminister hat die Organisation, die sich gezielt an junge Menschen richtet, verboten. Jetzt erklärt er warum

 05.11.2025

Ostdeutschland

Zentralrat warnt vor AfD-Regierung: »Echte Gefahr für jüdisches Leben«

Der Präsident des Dachverbands der jüdischen Gemeinden sieht in den hohen Umfragewerten der AfD zehn Monate vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt einen »Weckruf«

von Joshua Schultheis  05.11.2025

Berlin

Dobrindt verbietet islamistische Vereinigung Muslim Interaktiv

Zudem laufen gegen die Vereine Generation Islam und Realität Islam vereinsrechtliche Ermittlungen

von Martina Herzog  05.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  05.11.2025

USA

Sozialist Mamdani wird neuer Bürgermeister von New York

Die Demokraten-Hochburg New York bekommt einen neuen Bürgermeister

 05.11.2025

Judenhass

Berlin-Kreuzberg: Antisemitische Parolen in Schule - Lehrerin angespuckt

Die Hintergründe

 04.11.2025

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  04.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025