Evonik-Chef

Europa braucht keinen »braunen Mob«

Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik Foto: picture alliance/dpa

Mit Blick auf die Europawahlen hat Evonik-Chef Christian Kullmann Stellung gegen Rechtsextremismus bezogen. »Ein wirtschaftlich prosperierendes Europa braucht eines nicht: einen braunen Mob in den europäischen Parlamenten und einen braunen Mob, der hier zusätzlich versucht, sich Einfluss zu verschaffen«, sagte er am Montag bei der Bilanzpressekonferenz des Chemiekonzerns in Essen.

»Wir als Konzern stehen hier klar für eine demokratische, liberale, tolerante Politik für ein tolerantes Europa und setzen uns auch entsprechend dafür ein.«

Dass die Wirtschaft sich nur um wirtschaftliche Dinge kümmern solle, halte er für falsch. Als Manager, als Persönlichkeit, die im öffentlichen Leben Verantwortung habe, könne man sich einem gesellschaftlichen Diskurs nicht entziehen.

Braun durchwirkte Partei

»Es ist ja völlig absurd anzunehmen, dass nur Politiker Politik machen und nur Unternehmer machen Wirtschaft und nur Gewerkschafter machen Sozialarbeit. Sondern wir leben in einer offenen Gesellschaft und es gibt den Marktplatz in der öffentlichen Diskussion.« Dazu müssten sich alle einbringen, die meinten, eine Position zu haben, wie man das noch besser machen könnte. »Denn nur dann funktioniert eine solche Gesellschaft.«

In einem Interview der »Süddeutschen Zeitung« hatte der Vorstandsvorsitzende Ende November die AfD als »eine braun durchwirkte Partei« bezeichnet. »Sie gefährdet Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit, Menschenrechte«, so Kullmann damals.

»Die AfD schadet unserer Volkswirtschaft, unserer Gesellschaft, unserer Zukunft. Deshalb müssen alle, die in diesem Land Verantwortung tragen, hier eine sehr klare Position beziehen. Sei es in der Kultur, der Wissenschaft, der Politik oder eben der Wirtschaft.« dpa

Polen

Neun polnische KZ-Opfer werden im Juni seliggesprochen

Die Nationalsozialisten brachten in Dachau und Auschwitz auch Hunderte polnische Priester um. Die katholische Kirche verehrt mehrere von ihnen als Märtyrer. Bald werden neun weitere Geistliche in Krakau seliggesprochen

 10.12.2025

Soziale Medien

Historiker: Geschichte von tanzendem Mädchen in KZ frei erfunden

Ein Faktencheck

 10.12.2025

Deutschland

Rechtsextremismus beunruhigt Deutsche stärker als Zuwanderer

Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu, während die Angst vor Rechtsextremismus bei Deutschen ohne Migrationshintergrund besonders hoch ist. Was verrät die neue KAS-Studie noch?

 09.12.2025

Medien

Äußerst ungewöhnlicher Schritt: Irans Staatssender gesteht Fehler bei Kriegsberichterstattung ein

Nach dem Krieg gegen Israel gesteht der Präsident des iranischen Staatssenders eine Falschmeldung ein. Die Hintergründe

 09.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 09.12.2025

Naher Osten

Bericht: Keine Rolle für Tony Blair bei Gaza-Friedensrat

Anstelle Blairs ist der bulgarische Diplomat und ehemalige Nahostgesandte Nickolay Mladenov im Gespräch, wie die »Financial Times« vermeldete

 09.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025