Brüssel

EU-Kommission will Juden und Muslime vor Hassverbrechen schützen

Ursula von der Leyen Foto: dpa

Die EU-Kommission hat ein Maßnahmenpaket gegen Hassverbrechen auf den Weg gebracht, um insbesondere jüdische und muslimische Gemeinschaften besser zu schützen. »Seit dem 7. Oktober haben wir in Europa Szenen erlebt, die uns an die Ungeheuer der Vergangenheit erinnern und von denen wir gehofft haben, sie nie wieder zu sehen«, begründete EU-Kommissarin Věra Jourová den Schritt am Mittwoch in Brüssel.

Laut EU-Kommission haben Hassrede und Hassverbrechen online wie offline »alarmierend« zugenommen. Besonders jüdische und muslimische Gemeinschaften seien betroffen. »Wir müssen uns gegen Antisemitismus und antimuslimischen Hass stellen, wann immer wir ihm begegnen«, erklärte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Ein Fokus liegt auf dem Schutz jüdischer Einrichtungen. Für diese ist laut Kommission ein höheres Budget vorgesehen.

Außerdem soll Hassrede im Internet verstärkt bekämpft werden. Was offline illegal sei, müsse auch online illegal sein, teilte die Kommission mit. Dafür sollen die Instrumente des neuen EU-Digitalgesetzes, dem Digital Services Act (DSA), genutzt werden. Auch will die EU verstärkt Faktenchecker einsetzen.

Projekte zur Förderung von Integration und Vielfalt in Bildung, Kultur und Sport sollen gefördert werden. Anfang 2024 ist zudem eine Anti-Hass-Konferenz geplant, um weitere Schritte auszuloten. epd

Dortmund

Ermittlungen gegen Wachmann von NS-Gefangenenlager 

Die Polizei ermittelt gegen einen Ex-Wachmann des früheren NS-Kriegsgefangenenlagers in Hemer. Er soll an Tötungen beteiligt gewesen sein - und ist laut »Bild« inzwischen 100 Jahre alt

 22.11.2025

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Versöhnung zur Heuchelei wird

Jenaer Professoren wollen die Zusammenarbeit ihrer Universität mit israelischen Partnern prüfen lassen. Unter ihnen ist ausgerechnet ein evangelischer Theologe, der zum Thema Versöhnung lehrt

von Tobias Kühn  21.11.2025

Kommentar

Martin Hikel, Neukölln und die Kapitulation der Berliner SPD vor dem antisemitischen Zeitgeist

Der bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025

Berlin

Bundesinnenministerium wechselt Islamismusberater aus

Beraterkreis statt Task Force: Die schwarz-rote Bundesregierung setzt einen anderen Akzent gegen islamistischen Extremismus als die Ampel. Ein neues Expertengremium, zu dem auch Güner Balci gehören wird, soll zunächst einen Aktionsplan erarbeiten

von Alexander Riedel  21.11.2025