Einspruch

Es ist viel zu tun

Josef Schuster Foto: Andreas Lohnes

In der vergangenen Woche haben wir im Bundestag eine eindrückliche Debatte über Antisemitismus erlebt. Viele Redner aus ganz unterschiedlichen Fraktionen wirkten ehrlich entsetzt darüber, dass wir auch im Jahr 2018 noch oder schon wieder über eine besorgniserregende Ausbreitung des Antisemitismus in Deutschland sprechen müssen.

Bei der AfD wurde hingegen deutlich, dass sie dieses Thema in erster Linie instrumentalisieren will, um gegen Muslime Stimmung zu machen.

rechtspopulisten Die Rechtspopulisten werden der Lage nicht gerecht, platte Schuldzuweisungen helfen nicht weiter. So mühsam es ist, die unterschiedlichen Formen des Antisemitismus zu analysieren und nach Ursachen zu forschen, so notwendig ist es auch. Antisemitismus unter NPD-Anhängern hat andere Ursachen als bei Jugendlichen arabischer Herkunft oder BDS-Aktivisten.

Wer sich tiefer mit dieser Materie befasst, versteht rasch, warum die Einsetzung eines Antisemitismusbeauftragten sinnvoll ist und nicht naiv. Wirksame Strategien gegen all diese Formen von Judenhass zu entwickeln, kann nicht allein Aufgabe eines einzelnen Ministeriums sein. Es gilt, ressortübergreifend und unabhängig von Parteiinteressen nachhaltig an dem Thema zu arbeiten. Niemand denkt, ein Beauftragter alleine schaffe den Antisemitismus aus der Welt. Aber er kann Expertise versammeln oder zu weiterer Forschung anregen.

forderungen Der Antrag, den der Bundestag verabschiedet hat, macht deutlich, dass viel zu tun ist: Die Lehrpläne der Integrationskurse müssen ebenso überarbeitet wie das Versammlungs- und das Strafrecht überprüft werden, um das Verbrennen von Flaggen oder religiösen Symbolen besser ahnden zu können. Viele weitere Forderungen kommen hinzu.

Fest steht: Deutschland kann es sich nicht leisten, nichts zu tun. Ein Blick über die Grenze in einige europäische Nachbarländer zeigt uns, wohin dies führen kann. Solche Verhältnisse wollen wir nicht.

Der Autor ist Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025