Berlin

»Es darf nie wieder geschehen«

Margot Friedländer Foto: Bundesfinanzministerium/photothek.de/Kira Hofmann

Im Alter von 101 Jahren hat die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer eine Stiftung zur Förderung von Freiheit und Demokratie gegründet. »Was war, können wir nicht mehr ändern, aber es darf nie wieder geschehen«, sagte Friedländer am Montag in Berlin. 
»Nie wieder soll auch nur einem Menschen das zugefügt werden, was damals mit Menschen gemacht wurde, weil Menschen nicht als Menschen anerkannt wurden.« 

Friedländer war 1921 als jüdische Deutsche in Berlin geboren und 1944 von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden. Nach ihrer Befreiung lebte sie 64 Jahre in den USA im Exil, bevor sie im Alter von 88 Jahren zurück nach Berlin kam. Sie bemüht sich als Zeitzeugin um Aufklärung über die Verbrechen der NS-Zeit und wirbt um Toleranz und Respekt.

Diese Aufgabe soll die Margot Friedländer Stiftung weiterführen, die die Stifterin mit einem Teil ihres Privatvermögen ausgestattet hat. Konkret soll die Stiftung unter anderem künftig den bereits seit einigen Jahren vergebenen Margot-Friedländer-Preis verleihen. Darüber hinaus soll die Stiftung mit multimedial aufbereiten Zeugnissen dazu beitragen, dass die Erinnerungsarbeit nicht mit dem Tod endet. Die Stiftung werde ihr Lebenswerk weiter führen, auch wenn sie selbst einmal nicht mehr sprechen könne, sagte Friedländer. »Das ist meine Hoffnung, das ist mein Wunsch.«

Die Stiftung wird geleitet von einem ehrenamtlichen Vorstand, dem die CDU-Politikerin Monika Grütters, der frühere Bundespräsident Joachim Gauck, der Mediziner Karsten Dreinhöfer und der Unternehmensberater Nico Raabe angehören. dpa

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von 
janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025

Aufarbeitung

Französische Entnazifizierungs-Dokumente erstmals online abrufbar

Neue Hinweise zu Leni Riefenstahl und Martin Heidegger in der NS-Zeit: Künftig können Forscher online auf französische Akten zugreifen. Experten erwarten neue Erkenntnisse

von Volker Hasenauer  10.12.2025

Deutschland

Wegen Antisemitismus und AfD: Schauspiellegende Armin Mueller-Stahl (95) denkt ans auswandern

Armin Mueller-Stahl spricht offen über seine Gelassenheit gegenüber dem Tod – und warum aktuelle Entwicklungen ihn dazu bringen, übers Auswandern nachzudenken

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025