Berlin

 »Es braut sich etwas zusammen«

Anti-Corona-Großdemo im August 2020 am Brandenburger Tor: Experten warnen davor, die sogenannten Querdenker-Proteste zu unterschätzen. Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, befürchtet wegen der sozialen Lage eine neue Welle antisemitischer Taten in diesem Herbst.

»In Krisenzeiten sind die Menschen immer anfälliger für Antisemitismus. Juden für Krisen verantwortlich zu machen, ist leider ein Muster in Deutschland«, sagte Klein den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag): »Man spürt, es braut sich etwas zusammen.«

»Ich mache mir große Sorgen, dass wir im Herbst eine neue Welle antisemitischer Vorfälle oder sogar Straftaten erleben werden«, betonte er: »Dass sich Gruppen, egal ob von links oder von rechts, zusammentun im Judenhass oder der undifferenzierten Kritik an Israel, die sonst nichts gemeinsam haben als soziale Unzufriedenheit.«

Aber er vertraue darauf, dass es mutige zivilgesellschaftliche Kräfte gebe, die sich dem entgegenstellten und für die Demokratie einstünden, unterstrich Klein. epd

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025

«Stimme der verstummten Millionen»

Anita Lasker-Wallfisch blickt ernüchtert auf die Welt

Sie gehörte dem Mädchen-Orchester von Auschwitz an, überlebte das Lager und später das KZ Bergen-Belsen. Am 17. Juli wird die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch 100. Und ist verzweifelt angesichts von Antisemitismus, Rechtsruck und Krieg, sagt ihre Tochter

von Karen Miether  03.07.2025

Janusz-Korczak-Preis

»Eine laute Stimme für Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt«

Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wurde mit dem Janusz-Korczak-Preis für Menschlichkeit ausgezeichnet. Die Laudatio hielt der Professor für Internationale Politik und Konfliktexperte Carlo Masala. Die Rede im Wortlaut

von Carlo Masala  03.07.2025

Ravensbrück

KZ-Gedenkstätte erhält 207 Interviews mit Überlebenden

Grimme-Preisträgerin Loretta Walz führte über 30 Jahre Gespräche mit den Überlebenden, nun übergab sie den letzten Teil der Sammlung

von Daniel Zander  03.07.2025

Geschichte

Rechts und links: Wie die AfD ein falsches Goebbels-Zitat verbreitet

Ein Faktencheck

 02.07.2025

Reaktionen

Massive Kritik an Urteil über Charlotte Knoblochs Ex-Leibwächter

Der Mann bewachte die Präsidentin der IKG München, obwohl er sich privat judenfeindlich und rassistisch äußerte. Für das Verwaltungsgericht nicht genug, um ihn aus dem Polizeidienst zu entlassen

 04.07.2025 Aktualisiert

Kommentar

Justiz: Im Zweifel für Antisemitismus?

Ein Verwaltungsgerichtsurteil lässt große Zweifel aufkommen, dass es alle mit der Bekämpfung von Antisemitismus unter Beamten ernst meinen

von Michael Thaidigsmann  02.07.2025