Berlin

Erstmals Gedenktag für Opfer terroristischer Gewalt

Blumen und Kerzen zum Gedenken nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Oktober 2019 Foto: dpa

Anlässlich des erstmals in Deutschland stattfindenden Gedenktags für die Opfer terroristischer Gewalt hat Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) eine konsequentere Strafverfolgung auch gegen Vorstufen des Mordens angekündigt. Auch eine konsequente Ahndung von Drohungen und Gewaltpropaganda im Netz stünden ganz oben auf der Agenda, sagte Buschmann am Donnerstag in Berlin.

Die Gedenkveranstaltung der Bundesregierung findet am Freitag von 13 bis 14 Uhr im Kronprinzenpalais in Berlin statt. Für die Bundesregierung spricht Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Die Hauptansprache hält der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.

trauerbeflaggung Der Gedenktag wurde im Februar beschlossen und wird erstmals am Freitag begangenen. Für den Tag ist bundesweit Trauerbeflaggung an Bundesgebäuden angeordnet. Die Europäische Union gedenkt bereits seit 2005 jährlich der Opfer terroristischer Gräueltaten weltweit. Anlass dafür waren die Bombenanschläge in Madrid am 11. März 2004.

Der Minister betonte weiter: »Wir stehen erschüttert vor den Taten und Toten der vergangenen Jahre auch in unserem Land.« Menschen seien gestorben oder verletzt worden, andere hätten ihre Lieben verloren. »Politischer und religiöser Wahn glaubte und glaubt sich berechtigt zu töten.« Die Bundesregierung wolle das nicht hinnehmen und habe staatliche Programme gegen Radikalisierung und Extremismus aufgelegt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Faeser sagte am Donnerstag, islamistische, rechtsextremistische und linksextremistische Anschläge hätten auch in Deutschland schlimmes Leid verursacht. Dieser Gedenktag sei »eine Mahnung, mit aller Entschlossenheit gegen terroristische Bedrohungen vorzugehen, für eine bestmögliche Prävention zu sorgen, Radikalisierungen zu verhindern und jedem Menschenhass entgegenzutreten«.

antisemitismus Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober (FDP), sagte, Terroranschläge richteten sich »gegen uns alle, gegen unsere Werte der Pluralität und Religionsfreiheit, gegen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit«. Die Betroffenen würden stellvertretend »für uns alle getroffen, wenn sie aus rassistischen, antisemitischen, homophoben oder rechtsextremen Motiven heraus angegriffen werden«.

Der Gedenktag unterstreiche die Notwendigkeit des gemeinsamen Innehaltens und Anteilnehmens. Die Veranstaltung findet wegen der Corona-Pandemie ohne Gäste statt. kna/epd/ja

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025