Berlin

»Erhöhte Gefährdungslage«

Ein Fahrzeug des Wachdienstes der Polizei steht vor der Synagoge Rykestraße im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Foto: picture alliance/dpa

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums hat am Freitag betont, dass der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen bundesweit verstärkt worden sei. »Wir nehmen die aktuelle Sicherheitslage sehr ernst und müssen von einer erhöhten Gefährdungslage ausgehen«, sagte der Sprecher vor Journalisten der Bundespressekonferenz in Berlin.

Die derzeitige Lage lasse befürchten, dass eine weitere Eskalation drohe. Entsprechend sei mit einem erhöhten Emotionalisierungs- und Mobilisierungspotenzial in Deutschland zu rechnen.

Seinen Angaben zufolge wird die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern (IMK) die aktuelle Sicherheitslage in Deutschland am Freitagnachmittag in einer Videokonferenz beraten. Bei dem Gespräch werde es insbesondere um den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen gehen sowie darum, wie Unterstützung für die islamistische Hamas-Bewegung in Deutschland unterbunden werden könne.

In diesem Zusammenhang verwies Regierungssprecher Steffen Hebestreit auf Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz, der deutlich gemacht habe, »dass es auch ein Zeichen der Zivilcourage in Deutschland ist, sich an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stellen«. ddk (mit dpa)

Meinung

Die Schah-Flagge ist kein Symbol für Demokratie

Die Löwenfahne mag für manche iranische Oppositionelle ein Zeichen des Widerstands sein. Doch sie steht für eine repressive Vergangenheit statt für ein progressives Morgen

von Ruben Gerczikow  23.06.2025

Rechtsextremismus

Justizministerin Hubig will AfD-Verbotsverfahren prüfen

»Wir können nicht einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen«, so die Justizministerin

 23.06.2025

Soziale Medien

Facebook-Nutzer missbrauchen Namen von Holocaust-Opfern mit KI

Etwa anderthalb Millionen jüdische Kinder kamen in der Schoa ums Leben. Hannelore Kaufmann war eine von ihnen. Ihr Name wird nun auf Facebook als Clickbait missbraucht

 23.06.2025

Nahost

US-Präsident Trump: »Make Iran great again!«

Der amerikanische Präsident spricht das Thema Machtwechsel offen an - und greift zu einer Abwandlung seines Lieblingsslogans. Israels Regierungschef Netanjahu will derweil keinen Zermürbungskrieg

 23.06.2025

Meinung

Die Kluft zwischen Juden und Nichtjuden wird offensichtlich

Es lebt sich grundsätzlich anders mit dem Wissen, dass ein Regime, das den eigenen Tod zur Staatsdoktrin erhoben hat, sich in aller Ruhe daran macht, dieses Ziel zu erreichen. Wer sich nicht bedroht fühlt, kann dagegen gelassen auf Verhandlungen setzen, für deren Scheitern andere den Preis zahlen müssen.

von Esther Schapira  22.06.2025

Extremismus

Karin Prien stellt »Demokratie Leben« auf den Prüfstand

Fließen Fördergelder des Bundes auch an Akteure, die mit Antisemitismus in Verbindung stehen könnten? Das legen Recherchen der »Welt am Sonntag« nahe. Die Familienministerin verspricht eine Prüfung.

 22.06.2025

Krieg gegen Iran

USA warfen 14 bunkerbrechende Bomben auf Atomanlagen ab

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth informierte bei einer Pressekonferenz über die Angriffe

 22.06.2025 Aktualisiert

Diplomatie

Europäer nach US-Angriff auf Iran düpiert

Noch am Freitag hatten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und der EU versucht, Iran mit diplomatischen Mitteln vom Atomprogramm abzubringen

von Jörg Blank  22.06.2025

Schoa-Gedenken

Zentralrat setzt auf digitale Erinnerung

Es gibt immer weniger Zeitzeugen der Nazi-Verbrechen. Darum wird an neuen Formen des Erinnerns gearbeitet. Der Zentralrat der Juden befürwortet Digitales wie Computerspiele - aber nicht auf Kosten der Würde der Opfer

von Leticia Witte  22.06.2025