New York

Erdogan greift Netanjahu vor UN mit Hitler-Vergleich scharf an

Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstagabend (Ortszeit) vor der 79. UNO-Vollversammlung Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit einem Adolf-Hitler-Vergleich vor der UN-Vollversammlung scharf attackiert. »So wie Hitler vor 70 Jahren durch die Allianz der Menschheit gestoppt wurde, so müssen auch Netanjahu und seine Mörderbande durch die Allianz der Menschheit gestoppt werden«, sagte Erdogan in New York.

Dem UN-Sicherheitsrat attestierte der türkische Staatschef Tatenlosigkeit mit Blick auf Gaza, er wiederholte auch den Vorwurf des »Völkermordes« an Israel. »Hey Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, worauf wartet ihr noch, um dem Völkermord in Gaza Einhalt zu gebieten, um dieser Grausamkeit, dieser Barbarei ein Ende zu setzen?«

Unter Israelhassern ist der »Völkermord«-Vorwurf in Verbindung mit anderen Verschwörungstheorien über den einzigen jüdischen Staat populär. Tatsächlich kämpft Israel in Gaza gegen den palästinensischen Terror, um seine Bevölkerung vor bereits angekündigten, weiteren Massakern zu schützen, nicht aber gegen Zivilisten. Die Streitkräfte (IDF) warnen die Menschen im Gazastreifen sogar jeweils vor Angriffen, geben ihnen die Gelegenheit zur Flucht und richten Schutzzonen ein.

Lesen Sie auch

Erdogan rief vor der UNO dazu auf, »Palästina als unabhängigen Staat« anzuerkennen. Palästinenser würden ihr »legitimes Recht auf Widerstand« gebrauchen, so der türkische Staatschef. Erdogan hatte die unter anderem von der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas in der Vergangenheit etwa als »Befreiungsorganisation« bezeichnet. Ankara unterhält enge Verbindungen zur Hamas.

Nicht zum ersten Mal verbreitet Erdogan Israelhass. Schon kurz nach den Massakern vom 7. Oktober 2023, bei denen die Hamas 1200 Menschen ermordete, 251 verschleppte und viele folterte oder bei lebendigem Leib verbrannte, prangerte der türkische Präsident eine »Vernichtungsstrategie« Israels an, obwohl sich das Land lediglich gegen die Massenmorde des palästinensischen Terrors wehrte und Geiseln befreien wollte. Im Juli drohte Erdogan Israel, die Türkei erwäge, sich militärisch einzumischen. dpa/ja

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 25.11.2025

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025

Berlin

RIAS: Polizei erfasst antisemitische Taten lückenhaft

Der Bundesverband sagt, es gebe strukturelle Probleme, Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen und ein insgesamt unzureichendes Bild antisemitischer Hasskriminalität in den offiziellen Statistiken

 25.11.2025