Antisemitismusbeauftragter

Entscheidung noch nicht gefallen

Foto: imago/Christian Ohde

Die Einsetzung des vom Bundestag geforderten Antisemitismusbeauftragten lässt weiter auf sich warten. Die Linken-Abgeordnete und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau hat die Bundesregierung schriftlich gefragt, wann der Beauftragte für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus eingesetzt werden, mit welchen Befugnissen er ausgestattet und wie groß sein Arbeitsstab sein soll. Die am Donnerstag veröffentlichte Antwort fällt knapp aus: »Dazu hat die Bundesregierung noch keine Entscheidung getroffen.«

Unterzeichnet ist die Antwort vom Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Marco Wanderwitz (CDU). Dort soll der Beauftragte angesiedelt sein, auch wenn sich Vertreter der SPD zunächst einen Beauftragten im Kanzleramt gewünscht hatten.

koordinator Ein unabhängiger Beauftragter als Ansprechpartner und Koordinator für den Kampf gegen Judenhass war eine zentrale Forderung der Unabhängigen Expertenkommission Antisemitismus.

Im Januar beschloss der Bundestag auch im Licht antisemitischer Übergriffe vor allem in Berlin einen Antrag, in dem unter anderem die Einsetzung solch eines Beauftragten gefordert wird. Die Koalitionspartner Union und SPD haben sich für die Einsetzung ausgesprochen.

Pau forderte die Bundesregierung zu mehr Tempo bei der Einrichtung der Stelle auf. »Es reicht nicht, dass Mitglieder der Bundesregierung nahezu täglich Antisemitismus beklagen, aber einschlägige Beschlüsse mit langer Weile strafen«, erklärte sie. Konsequenz sehe anders aus. epd

Protest

Tausende gehen bundesweit für AfD-Verbot auf die Straße

Unter dem Motto »AfD-Verbot jetzt« haben Initiativen gegen rechts zu Kundgebungen in ganz Deutschland aufgerufen. Viele folgen dem Appell

 11.05.2025

Diplomatie

Herzog: Beziehungen zu Deutschland lassen für Nahost-Frieden hoffen

Deutschland und Israel feiern in diesen Tagen 60 Jahre diplomatische Beziehungen

 11.05.2025

Diplomatie

Bundesaußenminister bestätigt deutsche Staatsräson 

Johann Wadephul traf am Sonntag auf seinen israelischen Amtskollegen Gideon Sa’ar 

von Sabine Brandes  11.05.2025

Meinung

Die Linkspartei, ihr Bundesparteitag und der Abschied vom Eintreten gegen Judenhass

Wer sich als vorgeblich sozialistische Partei mit einer Bewegung solidarisiert, die Frauen steinigt, Homosexuelle verbrennt und den Judenmord als oberstes Ziel ihrer Bemühungen proklamiert, hat keine Ehre. Ein Kommentar von Andrej Hermlin

von Andrej Hermlin  11.05.2025

Politik

»Ignoranz der Linkspartei gegenüber der jüdischen Gemeinschaft«

Der Zentralrat der Juden kritisiert die Partei für die Annahme einer neuen Definition von Antisemitismus

 11.05.2025

Diplomatie

Außenminister Wadephul besucht Yad Vashem

Mit einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte setzt der neue deutsche Außenminister seinen Antrittsbesuch in Israel fort

 11.05.2025

60 Jahre Diplomatie

Von Adenauer bis Arrow 3

Stationen der deutsch-israelischen Beziehungen

von Ralf Balke  11.05.2025

Beziehungen

Die neue Normalität

Eine neue Studie hat die gegenseitige Wahrnehmung von Deutschen und Israelis untersucht

von Ralf Balke  11.05.2025

Geschichte

60 gute Jahre?

Die Aufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen markierte einen Meilenstein. Doch wie war das Verhältnis jenseits offizieller Erklärungen wirklich? Eine Analyse

von Michael Wolffsohn  11.05.2025