Geschichte

Empörung über Spionage gegen Auschwitz-Überlebende

Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees Foto: picture alliance/dpa

Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, hat sich empört über das mutmaßliche Vorgehen des niederländischen Geheimdiensts gegen Holocaust-Überlebende geäußert. Für Auschwitz-Überlebende in aller Welt sei die Nachricht »wie ein Schlag ins Gesicht und ein zutiefst deprimierender Vorgang«, sagte er am Dienstag in Berlin.

Hintergrund ist ein Bericht der Amsterdamer Tageszeitung »Het Parool« vom Samstag. Demnach betrieb der niederländische Inlandsgeheimdienst bis in die 1980er Jahre hinein Spionage gegen jüdische Auschwitz-Überlebende. Deren Engagement im 1956 gegründeten niederländischen Auschwitz Komitee galt demnach als »Gefahr für die Demokratie«.

Die Ausforschung habe sich bis in die Wohnräume von Annetje Fels-Kupferschmidt, der damaligen Präsidentin des Auschwitz Komitees der Niederlande, erstreckt, hieß es. Beobachtet wurde demnach auch die Teilnahme an Aktivitäten in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

Heubner forderte vor diesem Hintergrund eine Entschuldigung der niederländischen Behörden. Das sei wichtig, weil viele Ausschwitz-Überlebende sich gut daran erinnerten, wie sie in Zeiten des Kalten Krieges für das Gedenken an Auschwitz sowie ihr Eintreten für Verfolgung und Verurteilung der Täter als Staatsfeinde und Kommunisten gebrandmarkt und ausgegrenzt wurden.

Dabei sei vielen Fanatikern in Ost und West besonders die Tatsache ein Dorn im Auge gewesen, dass die Überlebenden versuchten, über die Grenzen eines geteilten Europas hinweg miteinander in Verbindung zu bleiben.

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  07.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025

Medienbericht

Katar soll mutmaßliches Missbrauchsopfer von Karim Khan ausspioniert haben

Das Emirat scheint sich in den Skandal um den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs eingemischt zu haben, wie Recherchen nun zeigen

 07.11.2025

Berlin

Sarah Wedl-Wilson räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

Wurden Gelder für Projekte gegen Antisemitismus rechtswidrig verteilt? Das werfen Grüne und Linke der Kultursenatorin vor. Nun äußert sie sich

 07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Antiisraelischer Beschluss

Linken-Spitze distanziert sich von Parteijugend

Die Linksjugend Solid wirft Israel unter anderem einen »kolonialen und rassistischen Charakter« vor – und löst in der Partei Empörung aus

 06.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 06.11.2025

Terrorismus

Nach Hamas-Festnahme: Waffenfund in Österreich

Der österreichische Verfassungsschutz stellte fünf Faustfeuerwaffen und zehn Magazine sicher

 06.11.2025