Bundesregierung

Einmalzahlung von 2500 Euro für bedürftigte Rentner beschlossen

Viele der aus der ehemaligen Sowjetunion eingewanderten Menschen sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Foto: IMAGO/Rolf Walter

Das Bundeskabinett hat am Freitag den Weg frei gemacht für einen Fonds, der auch jüdischen Kontingentflüchtlingen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion eine einmalige Zahlung gewähren soll zur Milderung von Härtefällen wegen fehlender Anerkennung von in der DDR oder im Ausland erworbenen Rentenansprüchen. Der Härtefallfonds war im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP 2021 vereinbart worden.

Der Bund will in Kürze eine Stiftung errichten, aus der Rentner aus den neuen Bundesländern, Spätaussiedler sowie jüdische Kontingentflüchtlinge entschädigt werden sollen. Die Länder können der Stiftung bei entsprechender finanzieller Beteiligung bis März kommenden Jahres beitreten. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gab bekannt, man werde jetzt die notwendigen Schritte einleiten, um schon Anfang 2023 den Aufbau der Stiftung abzuschließen.

Der Sonderfonds richtet sich an Personen, die einen erheblichen Teil ihrer Erwerbsbiografie in der ehemaligen DDR oder im Ausland zurückgelegt haben und deren gesetzliche Renten in der Nähe der Altersgrundsicherung liegen.

LÄNDER Die Betroffenen sollen zur Abmilderung der Härten auf Antrag eine Einmalzahlung in Höhe von 2500 Euro erhalten. Das betrifft laut Ministerium rund 180.000 bis 190.000 Menschen in Deutschland. In den Bundesländern, die der Stiftung des Bundes beitreten, ist eine Einmalzahlung für die Berechtigten von 5000 Euro möglich. Vor Kurzem hat Mecklenburg-Vorpommern signalisiert, dem Fonds beitreten zu wollen.

Bei der Prüfung und Bearbeitung der Anträge werde die Stiftung von der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See unterstützt, teilte das Arbeits- und Sozialministerium in Berlin am Freitag mit.

Das Antragsverfahren könne beginnen, sobald die Errichtung der Stiftung abgeschlossen sei. Weitere Informationen, insbesondere zum Beginn der Auszahlungen, müssten aber noch abgewartet werden. Die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See werde in den nächsten Wochen ein Internetportal mit weiteren Informationen zur Antragstellung einrichten.

ZENTRALRAT Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, zeigte sich über die Höhe der jetzt beschlossenen Einmalzahlung enttäuscht. Der Jüdischen Allgemeinen teilte Schuster mit: »Wir bleiben bei unserer Forderung, dass jeder Betroffene mindestens 10.000 Euro erhalten sollte. Man bekommt das Gefühl, dass die dramatische Lage der Menschen nicht richtig ernst genommen wird.« Das zeige »das politische Hin und Her« zwischen dem Bund und den Ländern.

Die Überführung der Gelder des Bundes in eine Stiftung und die Ankündigung, Einmalzahlungen zur Not auch ohne die Co-Finanzierung der Länder durchzuführen, könne nur ein erster Schritt in der Klärung der Angelegenheit sein, so Schuster weiter. »Eine unterschiedliche Auszahlung je nach Wohnort muss unbedingt vermieden werden«, betonte der Zentralratspräsident.

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025