Berlin

Ein Platz für Moses Mendelssohn

Berlin streitet um einen Straßennamen. Dabei geht es um die Benennung des neuen Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums im Stadtteil Kreuzberg. Auf Wunsch des Museums und des Stiftungsrates des Jüdischen Museums soll er nach dem Philosophen und Aufklärer Moses Mendelssohn (1729–1786) benannt werden.

Dem steht ein 2005 gefasster Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg zu einer Frauenquote entgegen. Demnach sollen Straßen und Plätze in dem Bezirk zu 50 Prozent nach Frauen benannt werden. Bis dieser Punkt erreicht ist, sollen ausschließlich Frauennamen vergeben werden.

Der Stiftungsrat des Museums erklärte am Donnerstag, das international ausgerichtete und wahrgenommene Programm, das in der Akademie des Jüdischen Museums stattfindet, mache es aus seiner Sicht notwendig, den damit in Verbindung stehenden, neu geschaffenen Stadtplatz nach einer international bekannten und geehrten Persönlichkeit zu benennen und damit Moses Mendelssohn erstmals in dieser Form in Berlin zu ehren.

Eheleute Das Bezirksparlament wird voraussichtlich am 24. April über den Namen entscheiden. Um das Problem mit der Quote zu lösen, gibt es Medienberichten zufolge die Vorschläge, den Platz nun als »Fromet und Moses Mendelssohn Platz« oder »Eheleute Mendelssohn Platz« zu benennen. Die Hamburger Kaufmannstocher Fromet Gugenheim war 24 Jahre lang Ehefrau Moses Mendelssohns.

Der Stiftungsrat des Museums ist das oberste Beschluss- und Kontrollgremium des Jüdischen Museums Berlin. Ihm gehören Vertreter aus Politik und Kultur wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), der Historiker Götz Aly und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) an. Aly hatte in einer seiner wöchentlichen Kolumnen in der Berliner Zeitung die Debatte in dem mehrheitlich grünen Bezirksparlament als »provinzielle Engherzigkeit« kritisiert. Dort zeterten »Basokraten und politische Blockwartinnen« gegen Moses Mendelssohn, schrieb der Historiker. epd

Europäische Union

Sanktionspaket: Wie die EU-Kommission Israel treffen will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025

Köln

Antisemitische Ausschreitungen bei Kreisliga-Spiel

Spieler des Vereins Makkabi wurden offenbar beschimpft, bespuckt und körperlich attackiert

 17.09.2025

Antisemitismus

Berliner Treitschkestraße wird am 1. Oktober umbenannt

Der Straßenname erinnert künftig an die im KZ Theresienstadt gestorbene ehemalige Direktorin des früheren jüdischen Blindenheims von Steglitz, Betty Katz (1872-1944)

 17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Ahmetovic: Berlin muss Weg für Israel-Sanktionen freimachen

Der SPD-Politiker fordert, dass die schwarz-rote Koalition ihre »Blockadehaltung« beendet und die Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für konkrete Maßnahmen gegen den jüdischen Staat unterstützt

 17.09.2025

München

Dirigent Shani kritisiert Konzertabsage durch Festival in Belgien

Der israelischen Dirigent hat zu dem Vorfall geschwiegen - bis jetzt

von Britta Schultejans  17.09.2025