Meinung

Die Rechte der Roma

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat die Roma in Frankreich pauschal zum »Sicherheitsproblem« erklärt. Die gesamte Minderheit, nicht nur die in Frankreich lebenden Roma, hat er so stigmatisiert. Um von eigenen Problemen – einschließlich eines Korruptionsskandals und einer Abhöraffäre – abzulenken, und um rechte und rechtsextreme Wähler an sich zu binden, hat der Präsident offenkundig sowohl französisches als auch europäisches Recht verletzt. Sarkozy spielt mit der Gefahr rassistischer Gewalt und macht rechte Positionen hoffähig. Da ist es gut, dass Viviane Reding, die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, jetzt eine mögliche Verletzung europäischer Verträge durch den französischen Staatschef überprüft. Niemals habe sie gedacht, sagte Reding, dass »Europa so etwas nach dem Zweiten Weltkrieg wieder mit ansehen« müsse. Damit hat sie die Ängste der Minderheit angesprochen, bei der die Erfahrung des nationalsozialistischen Völkermordes dauernd gegenwärtig ist. Dafür, dass die Europäische Kommission hier ihre Stimme erhebt, sind wir ihr außerordentlich dankbar.

Der Autor ist Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

Hanau

Antisemitisches Plakat an Schule: Staatsschutz ermittelt

In einem angrenzenden Park gab es eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde. Besteht ein Zusammenhang?

 30.04.2025

Jom Hasikaron

Israel gedenkt der Terroropfer und Kriegstoten

Seit dem 7. Oktober 2023 sind 850 israelische Soldaten und 82 Sicherheitskräfte getötet worden

 30.04.2025

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  29.04.2025

Mauthausen

Überlebenswunderkind Eva Clarke: Geburt im KZ vor 80 Jahren

Es war eines der größten und gefürchtetsten Konzentrationslager der Nazizeit. Im Mai 1945 wurde es von US-Soldaten befreit. Unter den Überlebenden waren eine Mutter und ihr Neugeborenes

von Albert Otti  29.04.2025

Umfrage

Mehrheit hält AfD wegen deutscher Geschichte für unwählbar

Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes fragt die »Memo«-Studie Menschen in Deutschland nach dem Blick zurück

 29.04.2025

Potsdam

Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert besseren Schutz für Synagoge

Vermutlich wurde in Halle ein zweiter Anschlag auf die Synagoge verhindert. Brandenburgs CDU-Chef Redmann fordert deshalb dazu auf, auch die Potsdamer Synagoge besser zu schützen

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Berlin

Streit um geforderte Yad-Vashem-Straße

Zwischen dem Freundeskreis Yad Vashem und dem Roten Rathaus herrscht Unmut

von Imanuel Marcus  29.04.2025

Den Haag

Strafgerichtshof verpflichtet Chefankläger zur Vertraulichkeit

Karim Khan, der unter anderem gegen Benjamin Netanjahu einen Haftbefehl erwirkt hat, darf einem Bericht des »Guardian« zufolge künftig nicht mehr öffentlich dazu Stellung nehmen

 29.04.2025