Meinung

Die Rache der Regisseure

Ginge es nach Recep Tayyip Erdogan – die Türkei wäre morgen Mitglied der EU. Doch zu Recht tut sich die Union schwer damit, Ankara willkommen zu heißen. Ein islamischer Staat ist nicht ohne weiteres in eine westlich geprägte Wertegemeinschaft zu integrieren. Dazu kommen erhebliche Defizite bei Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Auch außenpolitisch gibt die Türkei mit ihrer demonstrativen Nähe zum Mullahregime in Teheran den unsicheren Kantonisten. Und diese Nähe geht mit einem scharfen anti-israelischen Kurs einher. Zugegeben, Jerusalem legt nicht immer großes diplomatisches Geschick an den Tag. Doch dass Ankara die von Islamisten in propagandistische Gewässer gelotste Gaza-Flottille demonstrativ unterstützte, war ein gefährlicher Affront. Und nationalistische türkische Filme- macher wollen nun nachlegen. Für die populäre Serie Tal der Wölfe haben sie Szenen an Bord der von Israelis geenterten Mavi Marmara vorgesehen. Sie lassen ihren Helden Polat einen jüdischen Offizier aufspüren, der ein Massaker an Türken plant. Das nennt man wohl ein Rachewerk. Und was macht Erdogan, der als umsichtiger Premier mäßigend wirken sollte? Nichts. Das ist zu wenig für ein Möchtegern-EU-Mitglied.

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025