Meinung

Die Rache der Regisseure

Ginge es nach Recep Tayyip Erdogan – die Türkei wäre morgen Mitglied der EU. Doch zu Recht tut sich die Union schwer damit, Ankara willkommen zu heißen. Ein islamischer Staat ist nicht ohne weiteres in eine westlich geprägte Wertegemeinschaft zu integrieren. Dazu kommen erhebliche Defizite bei Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Auch außenpolitisch gibt die Türkei mit ihrer demonstrativen Nähe zum Mullahregime in Teheran den unsicheren Kantonisten. Und diese Nähe geht mit einem scharfen anti-israelischen Kurs einher. Zugegeben, Jerusalem legt nicht immer großes diplomatisches Geschick an den Tag. Doch dass Ankara die von Islamisten in propagandistische Gewässer gelotste Gaza-Flottille demonstrativ unterstützte, war ein gefährlicher Affront. Und nationalistische türkische Filme- macher wollen nun nachlegen. Für die populäre Serie Tal der Wölfe haben sie Szenen an Bord der von Israelis geenterten Mavi Marmara vorgesehen. Sie lassen ihren Helden Polat einen jüdischen Offizier aufspüren, der ein Massaker an Türken plant. Das nennt man wohl ein Rachewerk. Und was macht Erdogan, der als umsichtiger Premier mäßigend wirken sollte? Nichts. Das ist zu wenig für ein Möchtegern-EU-Mitglied.

Meinung

Gratulation!

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Deutschland

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Rechtsextremismus

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Gerechtigkeit

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz 

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Dokumentation

»Sie sind nicht alleine!«

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Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in Frankfurt

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 30.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

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Interview

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Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  29.11.2025