Meinung

Die Macht am Nil

Dass das ägyptische Regime bei den Parlamentswahlen schummeln wird, damit hat jeder gerechnet. Saubere und transparente Wahlen am Nil – das hat es noch nie gegeben. Warum also diesmal? Doch was sich dann am vergangenen Sonntag tatsächlich an Manipulationen, Fälschungen und Drohungen gegen politische Gegner zugetragen hat, macht die Wahl zu einer Farce. Selbst der Hauptverbündete USA hebt warnend den Finger. Alle Macht geht vom Volke aus – dieser Satz gehört für die Potentaten am Nil in das Poesiealbum westlicher Demokratie-Rhetorik. Präsident Hosni Mubarak und seiner Machtclique geht es einzig um eine Bestätigung für ihre allmächtige National-Demokratische Partei. Denn die Parlamentswahl dient ihnen als wichtige Etappe auf dem Weg zum großen Ziel: die Thronfolge des 82-jährigen Langzeitpharaos im Herbst 2011 möglichst glatt zu regeln. Das eigene Volk, Gegenkandidaten oder gar eine freie Opposition stören dabei nur.

Der Autor ist Korrespondent des Tagesspiegel und lebt in Ägypten.

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

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Anschlag auf israelische Botschaft geplant? Prozess beginnt

Ein mutmaßlicher IS-Unterstützer kommt vor Gericht. Der Prozess gegen den inzwischen 19-Jährigen beginnt am Montag

 28.11.2025

Brüssel

Weimer warnt vor Antisemitismus und Ausgrenzung beim ESC

Der Kulturstaatsminister will darüber mit seinen europäischen Kollegen sprechen

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

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Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

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Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

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Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

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Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

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Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025