Einspruch

Didi kann’s nicht lassen!

Rebecca Siemoneit-Barum Foto: Stephan Pramme

Einspruch

Didi kann’s nicht lassen!

Rebecca Siemoneit-Barum über mangelnde Empathie des Schauspielers Dieter Hallervorden

von Rebecca Siemoneit-Barum  02.11.2015 20:55 Uhr

Gerne würde ich über das Thema schreiben: »Was geht dieser Tage in Dieter Hallervorden vor?« Doch ist die Leidenschaft des großen Schauspielers fürs Beschimpfen von Israel nichts Neues. Schon zum Gaza-Krieg im traurigen Sommer 2014 schrieb er von einem Krieg »Goliath gegen David, 10.000 Mann gegen Einen«.

Jüngst meldete sich Hallervorden in der »Welt« zusammen mit dem Publizisten Abraham Melzer wieder zu Wort: »Der israelische Polizist hat einen Revolver, der palästinensische Attentäter ein Messer«, glaubte er da in Anbetracht der neuen Gewaltwelle die Machtverhältnisse beschreiben zu müssen: »Da wird der Palästinenser natürlich erschossen. Gefangene werden nicht gemacht.«

terrorattacken Für jüdische Opfer in Israel empfindet Hallervorden keine Empathie. Auch wenn es seit Rosch Haschana über 780 Terrorattacken auf Israelis gab, vermag er in niedergestochenen Juden keine Opfer zu sehen. Auch nicht, wenn es sich – wie am Montag dieser Woche in Rischon LeZion – um eine 80-jährige jüdische Dame handelt.

Da ist mehr als befremdlich, dass ausgerechnet Dieter Hallervorden kürzlich den niedlichen jüdischen Opa in einem großen ARD-Film geben durfte, wo er doch genau einen solchen daran hindern würde, sich zu wehren, wenn ihn ein junger Palästinenser mit einer Machete angreift.

mitgefühl Wie kann es sein, dass ein begnadeter Künstler wie Dieter Hallervorden nicht einen Funken Mitgefühl für das jüdische Volk hat, Israel verachtet und Terrororganisationen wie Hamas und Hisbollah unterstützt? Ich kann das nicht verstehen. Es ist belastend, wie Hallervorden dem jüdischen Staat jedes Recht auf Selbstverteidigung abspricht.

Gerne würde ich mit Hallervorden am Damaskustor in Jerusalem eine Limonade trinken und ihm erzählen, warum ich davon träume, dass eines Tages Frieden über Hass siegen wird und Koexistenz über die brutalen und gnadenlosen Morde an unschuldigen Menschen.

Die Autorin ist Fernsehschauspielerin.

Interview

»Wir müssen viel mehr für die Rückführung von Antisemiten tun«

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann (CDU) über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland, die zögerliche Reaktion der Politik und Abschiebungen als Gefahrenabwehr

von Joshua Schultheis  13.11.2025

Berlin

Wegner setzt im Fördermittelstreit auf Aufklärung

»Es sind Vorwürfe im Raum, die muss man sich genau anschauen. Und dann werden wir gegebenenfalls, wenn es notwendig ist, die richtigen Konsequenzen ziehen«, betont der Regierende Bürgermeister

 12.11.2025

Deutschland

Waffen für Anschläge besorgt: Weiteres Hamas-Mitglied festgenommen

Der Mann soll ein Sturmgewehr, mehrere Pistolen und Munition für Anschläge auf jüdische und israelische Einrichtungen besorgt haben

 12.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Sabine Brandes

Wie Donald Trump Israels Demokratie angreift

Der US-Präsident hat angekündigt, in den Korruptionsprozess gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eingreifen zu wollen. Damit geht der Amerikaner eindeutig zu weit

von Sabine Brandes  12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Verhandlung über Waffenlieferungen an Israel

Insgesamt sechs Kläger wollen vor dem Berliner Verwaltungsgericht in zwei Fällen feststellen lassen, dass der Export deutscher Rüstungsgüter an Israel rechtswidrig war. Eine Entscheidung wird noch für Mittwoch erwartet

 12.11.2025