Thüringen

Deutlicher Anstieg antisemitischer Vorfälle

RIAS erfasst deutschlandweit antisemitische Vorfälle (Symbolfoto) Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Thüringen hat im vergangenen Jahr 297 antisemitische Vorfälle im Freistaat erfasst. Gegenüber 2022 sei das ein Anstieg um 54 Fälle, sagte Leiterin Susanne Zielinski am Dienstag in Erfurt bei der Vorstellung des RIAS-Jahresberichtes.

42 Prozent aller Vorfälle seien nach dem 7. Oktober 2023 gemeldet worden. Insofern nehme der Terrorangriff der Hamas auf Israel in dem Bericht eine besondere Stellung ein. So habe es beispielsweise häufig antisemitische Kommentare auf Solidaritätsbekundungen von Thüringer Politikern und Politikerinnen, Institutionen und Privatpersonen mit Israel gegeben.

Bei 235 der 297 Vorfälle habe es sich um antisemitische Äußerungen in mündlicher, schriftlicher oder bildlicher Form gehandelt. Damit habe sich der Schwerpunkt der erfassten Fälle im Vergleich zu 2022 von den per Computer zugestellten Massenzuschriften hin zum analogen Bereich verlagert, sagte Zielinski.

Post-Schoa-Antisemitismus dominiert

Fast die Hälfte der Vorkommnisse betrafen den Angaben zufolge Verharmlosungen, Diffamierungen oder Schuldumkehrungen in Bezug auf den Holocaust. Dieser sogenannte Post-Schoa-Antisemitismus sei 2023 zwar gesunken. Er bleibe aber die am häufigsten dokumentierte Erscheinungsform in Thüringen. Solche Angriffe auf die Erinnerungskultur haben laut Bericht zugenommen und seien zuletzt aggressiver geworden.

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus ist eine vom Freistaat geförderte Einrichtung. Sie dokumentiert antisemitische Vorfälle in Thüringen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und klärt über Antisemitismus auf. epd

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Amtsantritt in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 08.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025