Meinung

Der unkritische Dialog

Vergangene Woche ist mal wieder eine Delegation des Deutschen Bundestags in den Iran gereist. Unseren Parlaments-Politikern ist es offenbar gleichgültig, mit wem sie ins Gespräch kommen. Selbst, wenn es sich um Vertreter einer menschenverachtenden Diktatur wie der des Iran handelt. Ganz so, als gäbe es weder die Freiheitsbewegung noch die berechtigten Sorgen um Teherans Nuklearprogramm. Die Ignoranz über die gefährliche Lage krönte CSU-Politiker Peter Gauweiler noch mit einem Statement zum friedlichen Zusammenleben der Religionen. Dass die dortigen Machthaber systematisch Glaubens-Minderheiten unterdrücken, scheint irgendwie nicht so recht in das romantisch verklärte Bild vom »kritischen Dialog« zu passen. Folgerichtig gibt sich die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth der Illusion hin, ein verstärkter Kulturaustausch sei der richtige Weg, mit dem totalitären Regime umzugehen. Anstatt den Mördern freiheitsliebender Iraner die Hände zu schütteln, hätten unsere Politiker gut daran getan, von zu Hause aus die Demokratiebewegung mit einer Resolution zu unterstützen. Dafür braucht es allerdings eines: Mut.

Die im Iran geborene Autorin ist Publizistin und Soziologin.

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025

New York

Tucker Carlson ist »Antisemit des Jahres«

Die Organisation StopAntisemitism erklärt, ausschlaggebend seien Beiträge, in denen er erklärten Judenhassern, Holocaustleugnern und extremistischen Ideologen eine große Bühne geboten habe

 22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025