Meinung

Der tolle Heinrich

Götz George wird demnächst in einer »historisches Dokudrama« genannten Schmonzette in die Rolle seines Vaters Heinrich schlüpfen. Dann kann man ihm zusehen, wie er sich am Übervater, den er selbst, geboren 1938, kaum gekannt hatte, abarbeitet: Denn Heinrich George, 1893 geboren und 1946 im sowjetischen Lager gestorben, war einerseits ein viel größerer Schauspieler als der Sohn, andererseits schwenkte er 1933 flugs auf die Seite der neuen Herren und spielte in den übelsten NS-Propagandaschinken wie »Jud Süß« und »Kolberg« mit. Ein Entschuldungsunternehmen ist mit dem geplanten ARD-Film wohl nicht zu erwarten. Aber man wäre schon froh, käme er ohne Kitsch und falsche Gefühle aus. Doch die ersten Äußerungen des Sohns lassen Schlimmes befürchten: »Seine Zeit war ungeheuer kreativ«, so Götz George in einem Interview. »Der war mit den tollsten Malern, mit den tollsten Schriftstellern, mit den tollsten Kreativen zusammen. Die waren alle befreundet. ... Er war ein wunderbarer, gewaltiger Mensch, in einer Zeit, wo die Anerkennung eben anders war als heute.« Fürwahr, jede Ästhetik hat ihre eigene Moral.

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

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von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

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von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025