Großbritannien

Corbyn: Waffenverkäufe an Israel »überprüfen«

Der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn Foto: dpa

Der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn hat am Wochenende die Regierung seines Landes aufgerufen, Waffenverkäufe an Israel zu überprüfen. In einem verlesenen Grußwort bei einer Demonstration am Samstag zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen verurteilte Corbyn das »Schweigen der internationalen Kräfte« und sprach von »illegalen und inhumanen« Vorfällen an der Grenze zu Israel, für die Israels Armee verantwortlich sei.

Hamas Dagegen erwähnte Corbyn die Terrororganisation Hamas mit keinem Wort. Seit dem vorletzten Wochenende sind fast 30 Palästinenser bei Protesten an der Grenzanlage erschossen worden. Die Hamas, die im Juni 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen übernommen hatte, initiierte die Proteste am Grenzzaun und erklärte, einige der Getöteten seien ihre Mitglieder. Obwohl bei der Demonstration am vergangenen Freitag Reifen verbrannt und Molotowcocktails auf israelische Soldaten geworfen wurden, nannte Corbyn die Proteste »friedlich«.

»Die Regierung von Großbritannien muss die Forderung des UN-Generalsekretärs nach einer internationalen Untersuchung der Tötung von Demonstranten in Gaza unterstützen und den Verkauf von Waffen an Israel überdenken, deren Gebrauch internationales Recht verletzten könnte«, sagte Corbyn in seinem Statement, das er auch auf Facebook postete. ag

Meinung

Vereinte Nationen: Alter Wein in neuen Schläuchen

Kommende Woche soll in New York eine Resolution zum Nahostkonflikt verabschiedet werden. Sie ist hochproblematisch. Deutschland sollte dagegen stimmen

von Jacques Abramowicz  18.09.2025

"Times"-Bericht

London vor Anerkennung eines Staates Palästina

Noch vor anderen Weltmächten könnte Großbritannien die formale Anerkennung eines palästinensischen Staates vollziehen. Die Berichte darüber kommen zu einem heiklen Zeitpunkt

 18.09.2025

München

Auschwitz Komitee: Shani-Ausladung ist »schändlich«

Ein Musikfestival in Gent hat die Münchner Philharmoniker ausgeladen, weil das Verhältnis des israelischen Dirigenten zu seiner Regierung nicht klar sei. Das Auschwitz Komitee kritisiert das

 18.09.2025

Berlin

Hardt: Keine Wirtschaftssanktionen gegen Israel

Der CDU-Außenpolitiker befürwortet Sanktionen gegen »radikale Minister«. Die Anerkennung eines Staates Palästina lehnt er ab

 18.09.2025

Flensburg

Antisemitisches Schild löst Empörung aus

»Juden haben hier Hausverbot!« steht im Schaufenster eines Geschäftes. Aus der Lokalpolitik kamen deutliche Reaktionen

 18.09.2025

Antrittsbesuch

Merz reist nach Madrid: Differenzen in Haltung zu Israel

Insgesamt läuft es gut in den Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien. Bei einem Thema gibt es aktuell aber Streit

 18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Washington D.C./Jerusalem

Trump und Netanjahu: Zerwürfnis nach Doha-Angriff

Hinter den Kulissen soll der amerikanische Präsident einem Zeitungsbericht zufolge über den israelischen Regierungschef geschimpft haben

 18.09.2025

Doha

Nach Schlag in Katar: Hamas-Anführer gibt TV-Interview

Ghazi Hamad, der als Planer der Massaker vom 7. Oktober gilt, gibt sich als Opfer des »zionistischen Feindes«

 18.09.2025