Holocaust

Chef der Gedenkstätten-Stiftung: Gästebücher voll Hassbotschaften 

Der Eingang zum früheren Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin Foto: picture alliance / imageBROKER

Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, hat eine Zunahme antisemitischer Schmierereien und Hassbotschaften in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg nördlich von Berlin beklagt.

»Wir mussten Gästebücher austauschen beziehungsweise konnten sie nicht mehr auslegen, weil sie voll waren von Hassbotschaften«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober sei auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers eine wachsende Zahl antisemitischer und israelfeindlicher Attacken festzustellen. »Das hat sehr stark zugenommen, unter anderem und perfider Weise gerade an den Haftstätten, in den sogenannten Baracken 38 und 39, wo sich jüdische Häftlinge befunden haben.«

Direktor: Gedenkstätte kann Tausende Besucher nicht überwachen

Für die Gedenkstätte Sachsenhausen ist es laut Drecoll schwer, solche Taten zu verhindern und die Täter ausfindig zu machen. »Die Gedenkstätte ist ja frei zugänglich, und es sind bis zu 2000 Menschen pro Tag hier. Wir können das gar nicht überwachen, selbst wenn wir es wollten. Und es muss ja auch ein offener, transparenter und freier Ort bleiben.«

Es sei ein deutlich größeres Bündnis nötig, um Antisemitismus einzudämmen. Dafür reiche die Bildungsarbeit der Gedenkstätten nicht aus. »Da braucht es die Schulen, da braucht es die Elternhäuser. Das können wir nicht leisten«, so der Stiftungsdirektor.

Zwischen 1936 und 1945 waren im Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg nach Angaben der Gedenkstätte mehr als 200 000 Menschen inhaftiert, darunter Juden und Sinti und Roma. Zehntausende Häftlinge seien durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit, medizinische Versuche und Misshandlungen umgekommen oder wurden Opfer systematischer Vernichtungsaktionen der SS.

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025