Leipzig/Karlsruhe

BGH entscheidet im Stutthof-Prozess

Die Angeklagte Irmgard F. im Dezember 2022 Foto: picture alliance/dpa/dpa/Pool

Im Revisionsverfahren zur verurteilten ehemaligen Sekretärin des NS-Konzentrationslagers Stutthof bei Danzig will der Bundesgerichtshof (BGH) am Dienstag in Leipzig eine Entscheidung verkünden. Die heute 99-jährige Frau hatte gegen ihre 2022 erfolgte Verurteilung Revision eingelegt.

Der in Leipzig ansässige 5. Strafsenat des BGH habe in dem Verfahren nun grundsätzliche Fragen zur Strafbarkeit der früheren KZ-Zivilangestellten wegen Beihilfe zum Mord klären wollen, teilte das Gericht am Montag in Karlsruhe mit.

Dazu hatte der BGH im Juli verhandelt. Laut Generalbundesanwalt wirft die Revision der Angeklagten grundsätzliche Fragen zur Strafbarkeit wegen Beihilfe zum Mord durch die Dienstverrichtung in einem Konzentrationslager auf, das nicht zugleich ein reines »Vernichtungslager« gewesen ist.

Systematische Tötungen

Irmgard F. war nach 40 Verhandlungstagen wegen Beihilfe zum Mord in 10.505 Fällen und versuchtem Mord in fünf Fällen zu einer auf Bewährung ausgesetzten Jugendstrafe von zwei Jahren verurteilt worden.

Laut Anklage war sie von 1943 bis 1945 als Sekretärin und Stenotypistin in der Verwaltung des Lagers beschäftigt. Sie war zum Zeitpunkt der Taten zwischen 18 und 19 Jahren alt.

Aus Sicht der Verteidigung der Frau war die Revision notwendig, weil das Landgericht Itzehoe (Kreis Steinburg) in seinem Urteil wichtige Rechtsfragen nicht beantwortet habe. Für ihre Mandantin forderten die Verteidiger einen Freispruch. Es könne nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass Irmgard F. von den systematischen Tötungen im Lager gewusst habe, hieß es. epd

Berlin

»BILD«: Hinweis auf Ausspähung von deutschen Juden durch den Iran kam vom Mossad

Die Hintergründe

 01.07.2025

Bayern

Als Rassist und Antisemit im Polizeidienst? Möglich ist es …

Der Verwaltungsgerichtshof München hat geurteilt, dass Beamte sich im privaten Rahmen verfassungsfeindlich äußern dürfen, ohne deswegen mit Konsequenzen rechnen zu müssen

von Michael Thaidigsmann  01.07.2025

Frankfurt

Unibibliothek besitzt rund 7.500 mutmaßlich geraubte Bücher

Die Goethe-Universität hatte die Herkunft von insgesamt rund 79.000 Bänden geprüft, die zwischen 1942 und 1945 in den Bestand aufgenommen worden waren

 01.07.2025

Spionage-Skandal

Außenminister Wadephul bestellt iranischen Botschafter ein

Der CDU-Politiker rief außerdem zum Schutz von Juden in Deutschland auf

 01.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Ausstellung »Die Nazis waren ja nicht einfach weg« startet

Die Aufarbeitung der NS-Zeit hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wendungen genommen. Eine neue Ausstellung in Berlin schaut mit dem Blick junger Menschen darauf zurück

von Lukas Philippi  01.07.2025

Kirchen

Theologe Staffa kritisiert Apartheidsbeschluss des Weltkirchenrates

Der Apartheidsvorwurf sei einfach falsch, sagte der christliche Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag

von Stephan Cezanne  01.07.2025

Berlin

Schuster: Vernichtungsfantasien des Mullah-Regimes gegen Israel und Juden nicht mehr kleinreden

In Dänemark wurde ein Spion festgenommen, der für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele ausspioniert haben soll - darunter auch den Zentralrat der Juden

 01.07.2025

Festnahme

Spion soll für Iran jüdische Einrichtungen in Deutschland ausgespäht haben

Der Tatverdächtige wurde in Dänemark festgenommen

von Nils Kottmann  01.07.2025 Aktualisiert

USA

82-Jährige stirbt nach Angriff von Boulder

Die Frau erlag ihren schweren Verletzungen. Die Anklage gegen den Täter soll nun erweitert werden

 01.07.2025