Berlin

Bebelplatz soll »Platz der Geiseln« werden

Der Bebelplatz in Berlin grenzt an die Prachtstraße Unter den Linden Foto: picture alliance/dpa

Noch immer sind 132 Israelis in der Gewalt der Hamas-Terroristen, darunter auch deutsche Staatsbürger. Um für ihre Freilassung zu demonstrieren soll der Berliner Bebelplatz ab dem 16. Mai zum »Platz der Hamas-Geiseln« werden. Dafür setzt sich die Aktivistin Melody Sucharewicz und die »For Yarden«-Stiftung ein, die von den Angehörigen der freigelassenen Geisel Yarden Roman gegründet wurde.

Auf dem Platz, auf dem Nazis zu Beginn des Dritten Reichs Bücher verbrannt haben, soll eine übergroße Sanduhr und 132 leere Stühle aufgestellt werden. Einer für jede Geisel, die seit mehr als 200 Tagen höchstwahrscheinlich in den Terrortunneln der Hamas unter dem Gazastreifen gefangen gehalten werden. Damit Passanten und Interessierte das Leid der Geiseln auch physisch besser nachempfinden können, wollen die Initiatoren außerdem einen der Tunnel auf 20 Meter Länge rekonstruieren.

Carmel Gat (39) ist noch immer in der Gewalt der HamasFoto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Yarden Roman wurde nach den Massakern vom 7. Oktober 50 Tage lang von der Hamas gefangen gehalten. Ihr Ehemann Alon Gat, entkam den Terroristen mit seiner dreijährigen Tochter. Seine Schwester Carmel ist noch immer in der Gewalt der Hamas. »Die Geiseln dürfen nicht vergessen werden. Heute ist meine Schwester Geisel der Jihadisten, morgen könnte es Anna aus Berlin treffen wenn wir nicht gemeinsam gegen Terrorismus vorgehen«, sagt er. »Ich bitte Deutschland von Herzen mir zu helfen, meine Schwester Carmel aus den Händen der Hamas-Terroristen zu befreien.«

Initiatoren der Aktion sind Melody Sucharewicz und die »For Yarden« Stiftung, die von der Familie Roman gegründet wurde. Ihre Schwester Yarden wurde 50 Tage lang von Hamas-Terroristen gefangen gehalten. Ihr Ehemann, Alon Gat, konnte mit seiner dreijährigen Tochter vor den Terroristen fliehen. Jetzt kämpft Alon Gat unermüdlich für die Freilassung seiner Schwester, Carmel Gat, die immer noch in Geiselhaft ist.

Die Aktion, die unter anderem vom Zentralrat der Juden, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und von der Jüdischen Studierendenunion unterstützt wird, soll am 16. Mai um 11 Uhr beginnen. Zur Pressekonferenz werden auch Angehörige der Geiseln erwartet.

Der Bebelplatz ist von den Initiatoren gezielt ausgewählt worden: Am 10. Mai 1933 verbrannten dort Nazis die Bücher jüdischer SchriftstellerFoto: dpa

»Die Geiseln leiden unter unmenschlichen Zuständen, bis hin zu Vergewaltigung und Folter. Darunter sind auch deutsche Staatsbürger. Mit der symbolischen Umbenennung des Bebelplatzes in Platz der Hamas-Geiseln rufen wir die Öffentlichkeit dazu auf, sich für die Freilassung einzusetzen. Und wir appellieren an die deutsche Politik, mehr Druck auf die Terroristen auszuüben«, erklärt Ko-Initiatorin Melody Sucharewicz. ja

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025

Urteil

Verbot des Berliner Palästina-Kongresses war rechtswidrig

Das Berliner Verwaltungsgericht hat das Verbot eines Palästina-Kongresses nachträglich für rechtswidrig erklärt

 26.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Wehrpflicht

Freiheit gemeinsam verteidigen

Russlands Angriffskrieg unterstreicht die Notwendigkeit einer starken Bundeswehr. Wenn die Situation es erfordert, dann müssen auch wir Juden bereit sein, unseren Beitrag zu leisten

von Josef Schuster  26.11.2025

Verhandlung

Verbot israelfeindlicher Proteste: Berlin mit Klagen konfrontiert

Das Verwaltungsgericht prüft zwei unterschiedlich gelagerte Klagen von Veranstaltern einer Demonstration im Dezember 2023 und des sogenannten Palästina-Kongresses im April 2024

 26.11.2025

Potsdam

BSW vor Zerreißprobe: Dorst stellt Parteiverbleib infrage

Die jüngsten Ereignisse haben Implikationen für die Landesregierung. Bei nur zwei Stimmen Mehrheit im Landtag könnte jeder Bruch in der BSW-Fraktion ihr Ende bedeuten

 26.11.2025

Buenos Aires

Milei will 2026 Botschaft in Jerusalem eröffnen

Israels Außenminister Sa’ar erklärte in der argentinischen Hauptstadt, »im April oder Mai« werde die Eröffnung erfolgen

 26.11.2025

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025