Nahost

Auswärtiges Amt fordert Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf

Das Auswärtige Amt am Werderschen Markt in Berlin Foto: picture alliance /

Das Auswärtige Amt in Berlin hat alle deutschen Staatsbürger im Libanon aufgefordert, das Land aufgrund der Sicherheitslage zu verlassen. Diese hat sich aufgrund des von der Terrororganisation Hisbollah begonnenen Krieges gegen Israel verschlechtert.

Seit wenigen Stunden führen die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben begrenzte Bodenoperationen gegen die Terroristen im Süden des Libanon durch. Zuvor war Hisbollah-Chef Nasrallah in Beirut bei einem Luftangriff der Luftwaffe Israels getötet worden.

Unklar ist, ob sich der Iran, der mit seinen Proxies Hisbollah, Hamas und den Huthi den Nahen Osten mit Terror überzieht, für das Vorgehen Israels gegen seine Terror-Partner rächen will.

»Nicht dringend benötigtes Personal«

»Alle Deutschen in Libanon sind seit Oktober 2023 zur Ausreise aufgefordert«, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des Auswärtigen Amte.

»Angesichts der Lage hat das Auswärtige Amt die Krisenstufe für die Auslandsvertretungen in Beirut, Ramallah und Tel Aviv am Wochenende nochmal angehoben und eine diplomatische Abholung eingeleitet.« Die Botschaften blieben arbeitsfähig, hieß es, »aber Familienangehörige der entsandten Beschäftigten und von deutschen Mittlerorganisationen sowie nicht dringend benötigtes Personal fliegen aus.«

Ein Airbus A321 der Luftwaffe flog gestern nach Beirut. Mit diesem Flug sollte »die Ausreise der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Familien sowie von Angehörigen deutscher Mittlerorganisationen« in Amtshilfe unterstützt werden.

Enge Koordination

»Auf der Bundeswehrmaschine werden zudem vor allem auch aufgrund medizinischer Umstände besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige mitgenommen«, hieß es in der Mitteilung.

Die Deutsche Botschaft in Beirut werde die »verbliebenen Deutschen in Libanon bei der Ausreise über kommerzielle Flüge und andere Wege« unterstützen. Dazu koordinierten sich das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium »weiterhin sehr eng«. ja

Verteidigung

Bundeswehr nimmt Raketenwehrsystem Arrow 3 in Betrieb

Deutschland baut als Reaktion auf die Bedrohung durch Russland die Luftverteidigung aus und hat ein System in Israel beschafft. Es soll feindliche Flugkörper schon in größter Höhe zerstören können

von Carsten Hoffmann  03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Medien

»Antisemitische Narrative«: Vereine üben scharfe Kritik an Preis für Sophie von der Tann

Die Tel-Aviv-Korrespondentin der ARD soll mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt werden

 03.12.2025

Prozess

Opfer des Attentats am Holocaust-Mahnmal hörte »Allahu akbar«-Ruf

Dem spanischen Touristen Iker M. wurde im Februar von einem 19-jährigen Syrer beim Besuch des Berliner Holocaust-Mahnmals mit einem Messer in die Kehle geschnitten. Vor Gericht berichtete er von Angstzuständen, die er seitdem hat

 03.12.2025

Nach Eklats

Präsidentin der TU Berlin abgewählt

Sie war einst im Beraterkreis des damaligen Kanzlers Olaf Scholz und sorgte immer wieder für Kontroversen. Nun ist Geraldine Rauch als TU-Präsidentin abgewählt. Ihre Nachfolgerin ist keine Unbekannte

 03.12.2025

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  03.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Verteidigung

Merz und Pistorius nicht bei Einführung von »Arrow 3«

Die Bundesregierung hatte immer wieder betont, wie wichtig das israelische Raketenabwehrsystem für Deutschlands Sicherheit sei

 03.12.2025