Italien

Auschwitz-Überlebende lehnt Friedenspreis ab

Die Schoa-Überlebende und Schriftstellerin Edith Bruck Foto: imago/ZUMA Press

Die italienische Holocaust-Überlebende Edith Bruck (90) hat den Friedenspreis der Stadt Anzio abgelehnt. In einem offenen Brief, aus dem die Zeitung »Il Messagero« (Online-Ausgabe Dienstag) berichtete, schrieb Bruck an Bürgermeister Candido De Angelis, sie wäre »gerne zur Verleihung des Friedenspreises in Ihre Stadt zurückgekehrt«.

Weil aber einer ihrer »Mitstreiterinnen« die Anerkennung verweigert worden sei, sehe sie nun davon ab. Stattdessen habe der Stadtrat von Anzio vor einiger Zeit noch »die Ehrenbürgerschaft Mussolinis bestätigt, der immer noch viele Anhänger in Ihrem Gebiet hat, und nicht nur dort«.

Lebenserinnerungen Bruck, die in diesem Jahr den italienischen Verdienstorden und das deutsche Bundesverdienstkreuz erhielt, bezog sich in ihrem Brief auf jüngst veröffentlichte Lebenserinnerungen einer anderen Holocaust-Überlebenden. Die 86-jährige Adele Di Consiglio hatte Mitte Oktober ein Buch veröffentlicht, in dem sie unter anderem berichtet, wie auch ihre Familie im Holocaust ausgelöscht wurde. Dabei erzählte Di Consiglio auch davon, wie Anzios Stadtrat einen Antrag, ihr die Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt zu verleihen, ablehnte.

An dem Haus, in dem sie wohnt, so Di Consiglio weiter, gebe es ein Wandgemälde, das zwei Personen gewidmet sei, denen die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde: Roger Waters und Carlo Verdone. Der britische Musiker Waters, Gründungsmitglied der Rockband »Pink Floyd« ist Kriegswaise. Sein Vater Eric starb als Soldat im Februar 1944 in der Schlacht von Anzio im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Verdone ist ein bekannter italienischer Schauspieler. kna

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025